RR Schattdorf : RR Hergiswil, 24 : 15

RRH behält die Rote Laterne

Der Schweizermeister von 2012 und 2013 erleidet einen neuen sportlichen Tiefpunkt: Mit der Niederlage gegen Schattdorf bleibt Hergiswil am Tabellenende kleben. Vieles deutet auf den Gang in den Abstiegskampf hin.

Die 230 Zuschauer sahen in der Beckenrieder Isenringen-Turnhalle zwei Mannschaften aus Eigengewächsen. Mit Simon Marti, Mateo Dodos und Rasul Israpilov fehlten Hergiswil die Doppellizenzringer verletzungsbedingt. Tanguy Darbellay erhielt von seinem Stammklub Team Valais keine Freigabe für einen Einsatz bei den Urnern.

Missratener Start

Die Partie war bereits zur Halbzeit so gut wie entschieden. Raphael Kaufmann rettete mit einer 2er-Wertung in den letzten 20 Sekunden seines Kampfes die Hergiswiler Ehre. Zuvor waren David Aregger und Ersatzmann Adrian Kronenberg chancenlos. Thomas Wisler lag nach zwei Durchdrehern von Sven Gamma in Rücklage und schaffte die Wende nicht mehr. Beinahe hätte Patrick Rölli gegen Simon Gerig seine ersten Punkte erzielt. Leider blieb er bei seinen Beinangriffen an der starken Abwehr des Urners hängen.

Kurmann erneut spektakulär

Schweizermeister Nicolas Christen baute den Vorsprung für die Gastgeber auf 20:4 aus. Bei diesem Zwischenstand fiel nicht mehr ins Gewicht, dass ihm Patrick Kunz einen Zähler abtrotze. Marcel Kurmann machte weiter, wie er vor Wochenfrist aufhörte. Mit Benjamin Gander lieferte er sich einen offenen Schlagabtausch. Durch zahlreiche Standwürfe gelang es dem 23-jährigen Landwirt das Punktekonto der Napfringer zu äufnen.

Während Martin Grüter seiner Favoritenrolle gerecht wurde, musste Philippe Kunz eine weitere Enttäuschung hinnehmen. Dem 10 Jahre jüngere Sven Epp gelang es seine körperlichen Vorteile gegen Kampfende in einen knappen 5:4-Punktesieg umzumünzen. Dass die Hergiswiler im Kellerduell nicht völlig untergingen, war Sven Bammert zu verdanken. «Es war mein erster Kampf, in dem ich als Favorit antritt. Das hat mich zusätzlich motiviert», blickt der Landschaftsgärtner auf die Ausgangslage zurück. Bammert wolle Vollgas geben und zeigen, für was er hart trainiert. Das gelang ihm vorzüglich. Im ersten Angriff legte er Yannick Epp auf die Schultern.

Nicht verwunderlich, bezeichnet Thomas Röthlisberger Marcel Kurmann und Sven Bammert als Lichtblicke. Die Enttäuschung kann der Cheftrainer jedoch nicht verbergen. «Jetzt müssen wir den Sieg gegen eine andere Mannschaft anpeilen. Neun Punkte sind in der Rückrunde kaum aufholbar», blickt Röthlisberger nach vorne. Schattdorf hat seine Favoritenrolle souverän umgesetzt. Das lässt sich auch nicht mit dem Verletzungspech im Lager der Napfringer schönreden.