RR Schattdorf : RR Hergiswil, 17 : 20

Hergiswil wie auch Schattdorf kämpften in den beiden letzten Jahren gegen den Abstieg. Entsprechend brisant sind die Direktbegegnungen. Beide Teams mussten am vergangenen Samstagabend verletzungsbedingte Ausfälle beklagen. Während die Napfringer auf Marco Hodel und Thomas Wisler verzichten mussten, fehlte bei den Urner Nicolas Christen und Simon Gerig. Mit dem Einsatz von Alexander Golin im Leichtgewicht gelang Hergiswil die Überraschung.

Golin’s Comeback nach 16 Jahren

Im 2003 stand der Ukrainer Alexander Golin letztmals im Einsatz. Als ausländische Verstärkung von Freiamt und sein Gegner war niemand geringer als Thomas Röthlisberger von Willisau. Nach Trainerstationen in Willisau und Hergiswil streifte Golin wieder das Trikot über. Röthlisberger mittlerweile RRH-Cheftrainer beobachtete sein Comeback vom Mattenrand. Trotz langer Wettkampfpause liess der 43-jährige Freistilspezialist seinem jungen Gegner Thomas Epp keine Chance. In der Schlussphase warf die Urner Nachwuchshoffnung alles in die Waagschale und wurde prompt mit zwei Schleuder zur technischen Überlegenheit ausgekontert.

Thomas Suppiger liess in einem taktisch geprägten Duell gegen Altmeister Michael Jauch nichts anbrennen. Souverän gewann er nach Punkten. Nach Kräften wehrte sich Patrick Rölli, musste Sven Gamma jedoch nach einigen Durchdrehern den vorzeitigen Sieg zugestehen. Einen Dämpfer erlitten die Hergiswiler bei der Schulterniederlage von Toni Kurmann. Der Schwinger unterbrach seine Regenerationsphase und geriet nach Punkteführung unglücklich unter die Räder.

Kaufmann machte kurzen Prozess

Einen offenen Schlagabtausch lieferten sich David Wisler und Sergio Gamma. «Ich habe ihm meinen Stil aufgezwungen und gekämpft bis zur letzten Sekunde», sagt Wisler zu seinem Erfolgsrezept. Dank höherer Einzelwertung ging der Hergiswiler beim 12:12-Schlussstand als Sieger von der Matte. Nach der Pause beorderte Raphael Kaufmann seine Teamkollegen zur Aufholjagd und machte vor wie es geht. Nach weniger als einer halben Minute legte er Schattdorfs Ersatzmann Ramon Epp auf die Schultern.

Martin Grüter knüpfte nahtlos an und gewann souverän. Mit einem seiner gefürchteten Zwei-Bein-Angriffe brachte Philippe Kunz seinen Gegner ins Wanken und seinem Team einen wichtigen Zähler. Die Walliser Verstärkung Tanguy Darbellay fand danach zurück in den Kampf und siegte letztlich erwartungsgemäss. Wie bereits vor einem Jahr gewann Manuel Jakob das Söldnerduell gegen Kim Besse. Nur noch eine Schulterniederlage von Patrick Kunz im letzten Kampf hätte den Hergiswiler Erfolg gefährdet. Kunz spielte gar erst nicht mit solch pessimistischen Gedanken und ging gegen Renato Kempf in Führung. Gegen Kampfende schwanden die Kräfte, was dem Urner zum Punktsieg verhalf.

Mit dem wichtigen Sieg machen die Hergiswiler Platz am Tabellenende und übergeben die rote Laterne den Urnern. Von Erleichterung will der Präsident Daniel Stadelmann nicht sprechen, zuviel kann in den sieben ausstehenden Runden noch passieren. «Die zwei Punkte kann uns niemand mehr nehmen», hält er sachlich fest. Zeit zum Ausspannen bleibt nicht. Mit Titelverteidiger Kriessern steht am kommenden Wochenende beim ersten Heimkampf eine schwierige Aufgabe bevor.