«Für Kriessern wird der Druck grösser sein»

2. Dezember 2011

Vizemeister war er, wie praktisch die gesamte Hergiswiler Mannschaft, bereits zweimal. Zum dritten Mal in Folge greifen Alen Kacinari und seine Teamkollegen nun nach Gold. «Zuversicht ist erlaubt», sagt der Freistilspezialist.

von Renato Cavoli (Willisauer Bote)

In 13 Tagen wird Alen Kacinari 22 Jahre alt. Möglich, dass er dannzumal den Geburtstag bereits als Meister feiern darf. Denn der zweite von maximal drei Kämpfen um die Mannschafts-Krone 2011 findet am 10. Dezember statt. Und wenn es bis dann (noch) nicht geklappt hat, könnte es am 17. Dezember so weit sein. Dann wäre die alles entscheidende «Belle» um den Titel anberaumt.

Doch so weit mag Alen Kacinari noch gar nicht vorausblicken. Der im «zivilen Leben» sein Brot als Maurer verdienende Hergiswiler will Schritt für Schritt nehmen. «Wir haben Grund, schon morgen mit viel Zuversicht in den ersten Kampf zu steigen. Nicht nur, weil wir Kriessern in der ‹regular season› zweimal geschlagen haben. Sondern vielmehr, weil die RS Kries­sern von allen als Topfavorit gehandelt wird, aber seit Jahren keine Finalluft mehr geschnuppert hat und entsprechend unter Druck stehen wird. Wir haben die letzten zwei Finals verloren. Aber wir wissen, was auf uns zukommt», so Kacinari.

«Seine» Generation

Seit gut neun Jahren ringt Alen Kacinari für Hergiswil. 2002 meldete er sich, motiviert von seinem Schulkollegen Ra­phael Kaufmann, bei der örtlichen Ringerriege. Heute gehören beide dem aktuellen Fanionteam an. Raphael Kaufmann ist Captain. Kacinari, Wisler, Kaufmann, Suppiger und Stadelmann – es ist diese Generation, welche zum dritten Mal hintereinander nach den Meister-Sternen greift. Und die Experten dieses Sports sind sich einig. Hergiswil war schon in den vergangenen zwei Jahren eine starke Mannschaft. Aber so ausgeglichen besetzt war das Napfteam noch nie. Und so viele Siegringer, oder Punktegaranten, hatte man in den vergangenen zwei Saisons ebenfalls nicht. Zu ihnen, zu den Leistungsträgern, gehört auch Alen Kacinari. Zwar stieg er schon am 5. November im Derby gegen Willis­au verletzt in den Kampf mit Remo Fallegger. Die Blessur an seiner rechten Schulter hinderte ihn aber nicht daran, den Kampf schliesslich mit einem spektakulären Schultersieg für sich zu entscheiden. Er habe in der Folge eine Runde aussetzen können und fühle sich nun bereit, zusammen mit seinen Teamkollegen im Final für die eigene Mannschaft zu punkten, sagt er. «Physiotherapie, Arztbesuch und immer wieder selber mit viel entzündungshemmender Salbe pflegen» – Alen Kacinari zählt auf, was in den letzten zwei Wochen auf seinem Programm stand, um punktgenau auf die Finalissima fit zu sein.

Als Gegner rechnet Hergiswils vornehmlich im 74-er-Gewicht ringende Kacinari mit Routinier Christoph Feyer. Einen jener Athleten also, welche die Ringerstaffel Kriessern just auf diese Saison hin von der RS Sense mit einer Doppellizenz in die Ostschweiz lotste. «Ich kenne Christoph Feyer nicht sonderlich gut», sagt Alen Kacinari. «Aber sein Leistungsausweis ist beeindruckend und verdient Respekt. Er war Olympiaanwärter und stand schon international im Einsatz.»

Der 40-jährige Freiburger Christoph Feyer soll Kriessern nun endlich wieder zu einem Mannschafts-Meistertitel führen. Bis 2004 war Feyer Teamleader von Sense, ehe der Klub nach drei Meistertiteln in der Anonymität der Nationalliga B verschwand. Alen Kacinari gegen Christoph Feyer könnte eines von zehn Duellen sein, das die Zuschauerinnen und Zuschauer am Samstagabend in ihren Bann ziehen wird. Die Hergiswiler Fans wissen, dass Kacinari nur schwer zu bezwingen sein wird. Egal, wen die Kriessener gegen ihn aufstellen werden.

«Wenn er fit ist, dann hat Alen in der Schweiz niemanden zu fürchten», sagt Hergiswils Präsident Walter Stadelmann. «Vor allem technisch ist er sehr stark.»

Der Dank an die Fans

Dass der Kampf morgen Abend in Willisau ausgetragen wird, spielt für Alen Kacinari keine Rolle. «Natürlich würden wir alle lieber bei uns zu Hause in der Steinacher-Halle ringen. Aber die ist nun mal für so einen Kampf mit den zu erwartenden Zuschauerinnen und Zuschauern zu klein. Ich ringe auch in Willisau sehr gerne und die Fans werden dafür sorgen, dass wir uns in der BBZ-Halle wie zu Hause fühlen. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.»

Kacinari hält viel von der Anhängerschaft seines Teams. «Wir werden auch in Kriessern von einer Hergiswiler Wand unterstützt und getragen werden. Und unseren Fans möchten wir nach zwei Silbermedaillen endlich das wertvollste aller Edelmetalle präsentieren können.»

Der im Kosovo geborene und seit bald 18 Jahren im Luzerner Hinterland lebende Alen Kacinari macht vor dem ersten Finalkampf morgen Abend einen ruhigen, gefassten Eindruck. «Wir wissen, was wir können», sagt er.

2011, also in diesem Jahr, wurde er Schweizer Meister bei den Aktiven, nachdem er schon auf Juniorenstufe Gold gewonnen hatte. Es kann ein gutes Omen sein, dass Alen Kacinari heuer schon mal vom obersten Podesttreppchen grüssen durfte. Er möchte es gerne ein zweites Mal tun. Mit seinen Hergiswiler Teamkollegen muss er dazu noch zwei, vielleicht drei grosse Schritte machen. Den ersten vielleicht schon morgen Abend.

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