Die Hergiswiler starteten im heimischen Hexenkessel den Turbo und fertigten den bisher unangetasteten Leader Freiamt mit 25:12 ab! Die beiden in Bestbesetzung angetretenen Spitzenteams lieferten sich ein fulminantes Ringerspektakel, während die Gastgeber ihre Qualitäten umsetzten konnten und sich in einen wahren Siegeslauf steigerten.
Durch den hohen Sieg vermochten die Napfringer die Direktbegegnung von einem 8 Punkte-Rückstand aus der Vorrunde noch zu drehen. Hergiswil übernimmt eine Runde vor den Halbfinals die Tabellenführung!
Das Gipfeltreffen zwischen Hergiswil und Freiamt versprach Ringsport der Extraklasse. Die 710 Zuschauer wurden in keiner Art und Weise enttäuscht. Trotz hohem Vorsprung wollten die Freiämter keine Zweifel an ihrer Leaderposition aufkommen lassen und beorderten Christian Huwiler auf 66 kg abzukochen. Davon unbeeindruckt gingen die Napfringer an die Herkuslessuafgabe heran.
Nach zweiwöchiger Wettkampfpause war es an Thomas Wisler die Spitzenbegegnung zu eröffnen. In souveräner Manier sicherte er den Hergiswilern die ersten drei Mannschaftspunkte. Michael Bucher, der diesjährige NLA-Newcomer schlechthin, agierte wiederum kämpferisch und wurde im zweiten Abschnitt mit einem Wertungspunkt beschenkt. Werner Suppiger tat sich in den letzten Begegnungen gegen Pascal Gurtner schwer, jedoch nicht so diesmal. Die beiden Schwergewichtsathleten mit ebenso grossen Schwingerambitionen traten sich ebenbürtig gegenüber. Werni liess sich über zwei Runden unter seinem Wert besiegen, nachdem Gurtner im zweiten Abschnitt eine umstrittene Wertung zugeschrieben bekam.
Die Hergiswiler liessen sich dadruch nicht beirren, sondern zogen es vor Taten sprechen zulassen. Pascal Jungo fuhr wie schon innert Wochenfrist gegen Willisau einen wichtigen Schlüsselerfolg ein. Mit präzisen Beinangriffen stoppte er die Siegesserie ohne Punkteverlust von Randy Vock. Wie die Feuerwehr startete Martin Suppiger gegen Sven Neyer mit einem ersten Abschnitt durch technische Überlegenheit. Wie daraufhin Patrick Stadelmann brachte er der Ringerriege Hergiswil drei makellose Punkte ein. Den Routinier Christian Huwiler riss Pädi mit einer spektakulären 5er-Wertung aus der Verankerung und erhöhte zur 13:5-Pausenführung.
Mit vier Punktesiegen vor der Pause waren die Weichen bereits zum Heimsieg gestellt. Um die Freiämter mit ihrer 8-Punkteführung aus der Vorrunde noch abzufangen, brauchte es dennoch einen Exploit. Zuerst fasste sich Thomas Suppiger ans Herz und startete gegen Freistilspezialist Sandro Vollenweider ein Feuerwerk. Sein Schultersieg durch Fussstich verwandelte die Steinacherhalle endgültig zu einem Hexenkessel!
Wiederum äusserst knapp scheiterte Marco Hodel an Thomas Murer, auch wenn er ihm nochmals ein ganzes Stück näher gerückt ist. Gewohnt kompromisslos agierte Akos Korica, welcher wie Patrick Stadelmann und Alen Kacinari weiter ungeschlagen ist. Nach sicherem Startdrittel drängte er Manuel Stierli in die Defensive und beförderte ihn daraufhin platt auf die Schultern. Fortan war die Gegenwehr der Freiämter gebrochen, während die Hergiswiler auf einem Siegesbann schwebten.
Bezeichnend war der Kampf von Raphael Kaufmann gegen Pascal Strebel. Raffi verteidigte so stark, dass Olympia-Teilnehmer Strebel seine siegesbringende Schleuder nicht ausführen konnte. Mit der 0:3-Niederlage ebnete Raffi den Weg zur Tabellenführung, denn im letzten Kampf hätte den Hergiswilern somit auch eine 1:3-Niederlage gereicht. Aber soweit liess es Alen Kacinari gar erst nicht kommen. Er startete fulminant und brachte Ivan Kron gar an den Rand einer Schulterniederlage. Der Freiämter-Routinier, welcher anfangs Saison seinen Teilzeitrücktritt bekannt gab, erholte sich und zwang Schweizermeister Kacinari in ein Entscheidungsdrittel. Unter frenetischem Jubel besiegelte Alen nach einem attraktiven Punktesieg den 25:12-Erfolg!
Die Hergiswiler Ringer überrannten die vorher ungeschlagenen Freiämter regelrecht und stehen dank besserem Punkteverhältnis in den beiden Direktbegegnungen neu an der Tabellenspitze. Die Hinterländer Ringerfans freuts, denn somit kommt es wohl zum Derby-Halbfinal gegen Willisau! Zuerst müssen die Napfringer aber in der letzten Runde noch den Pflichtsieg gegen das starte Team aus Schattdorf ins Trockene bringen.
