Die Hergiswiler Ringer durften durch Einladung erstmals am Vereinsturnier des Städlibeach in Sursee starte. Den Neulingen wurde anfänglich nicht viel Kredit zugesprochen, sind die amtierenden Ringer-Schweizermeister doch ehner für den kräfteintensiven Zweikampf auf der Matte berüchtigt.
Schnell entwickelte sich das RRH-Team vom Underdog zum Geheimfavorit und Publikumsliebling. In einem beeindruckenden Steigerungslauf fegten sie eine um die andere Mannschaft vom Sandplatz. Erst im Final mussten sie sich dem letztjährigen Sieger geschlagen geben. Für den 2. Schlussrang erhielten die Hergiswiler Ringer von den zahlreichen Zuschauern in der Altstadt von Sursee einen kräftigen Applaus und grosse Anerkennung.
Nur schon die Teilnahme war für die Hergiswiler Ringer eine grosse Sache, denn beim Vereinsturnier am Städtlibeach kann man sich nicht anmelden. Die Teams werden vom OK selektiv eingeladen. Aber „dabei sein ist alles“ war noch nie das Motto der ehrgeizigen Kampfsportler. Unerschrocken begaben sie sich auf das ungewohnte Sandterrain. In der Startphase hatte der RRH-Motor wortwörtlich noch etwas Sand im Getriebe. Mit je einem Sieg und einer Niederlage qualifizierten sie sich dennoch für die KO-Phase.
Danach nahm der RRH-Express an Fahrt auf. Im Achtenfinal besiegten sie die Ski-Schule Sursse ohne Disskusionen, obwohl die widrige Wetterlage ehner den Wintersportlern zugute hätte kommen sollen. Es war nicht zu übersehen, die Hergiswiler Ringer konnten ihr erlerntes Ballgeschick vom Netzball und Volleyball auf den Sandplatz übertragen.
Wie das Wetter wurde auch das Ringerteam immer wie besser. Auch der vermeindlich favoritisierte Badmintion Club aus Sursee vermochte die achtköpfige RRH-Crew nicht zu stoppen. Zum Erstaunen der zahlreichen Zuschauer musste der letztjährige Finalist schon sehr früh die Segel streichen. Da fand auch der anwesende Sportkenner und sonst so wortgewandte SF-Moderator Sascha Ruefer für kurze Zeit keine Worte.
Fortan wurden die Neulinge als Geheimfavorit gehandelt und hatten die Unterstützung der Zuschauer hinter sich. Das als Ringer-Schweizermeister angekündigte Team vermochte seinen erhöhten Erwartungen gerecht zu werden. Es kam zu Halbfinal-Krimi gegen das Team Autlook. Den erste Abschnitt sicherten sich die Ringer, worauf Autlook das Duell ausgleichen konnte und in die Verlängerung zwangen. Die Spannung war nicht zu überbieten. Mitten im hektischen Ballwechsel gelang Urs Felber ein für unmöglich gehaltener Punktgewinn. Die gegnerische Mannschaft wie auch die Zuschauer rieben sich verwundert die letzten Regentropfen aus den Augen, währenddessen sich die Hergiswiler bereits jubelnd in den Armen lagen. „Keiner weiss wer diese eingeladen hat. Keiner weiss wieso sie überhaupt hier sind aber scheissegal, die können nicht nur ringen sondern auch sehr gut Beachvolleyball spielen“, liess der begeisterte Speaker verkünden. Die Finalteilnahme war perfekt!
Im Final standen sie dem letztjährigen Sieger gegenüber. Dabei liess sich nicht verbergen, dass die Aktivriege wesentlich häufiger auf dem Sandplatz anzutreffen ist. Im ersten Abschnitt vermochten die Ringer zwar noch Gegenwehr zu halten, mussten dann im zweiten Abschnitt den erneuten Triumph der Aktivriege neidlos anerkennen.
Das RRH-Team war laut OK-Präsident Walter Kaufmann eine wahre Bereicherung fürs Turnier und haben viele fachkundige Zuschauer überrascht. Nach dem Final wurde zwischen Walter Kaufmann und Teamleader Raffi Schwander per Handschlag, wie sich dies unter Männern gehört, bereits die nächstjährige Teilnahme vereinbart. Die Ringerriege Hergiswil bedankt sich bei den Organisatoren für die Einladung und freut sich bereits auf das Städtlibeach 2014.
Es spielten: Urs Felber (MVP; wertvollster Spieler), Martin Grüter, Patrick Kunz, Thomas Wisler, Marco Hodel, Raphael Kaufmann, Raphael Schwander und Philippe Kunz.
