RC Oberriet-Grabs : RR Hergiswil

Das Wunder von Oberriet bleibt aus. Die Rheintaler erweisen sich als würdiger Aufsteiger. Für Stimmung neben der Matte sorgten jedoch die Gäste.

Die Ausgangslage war schwierig bis aussichtslos. Elf Punkte Rückstand aus dem Hinkampf und mit Sven Bammert und Simon Marti zwei Verletzte hatten die Napfringer zu beklagen. Trotzdem oder gerade deswegen machte sich am Samstagmittag ein Reisecar gutgelaunter Hergiswiler auf die weite Reise an die Österreichische Grenze.

Der Auftakt begann hoffnungsvoll. David Aregger gab den Takt an, liess sich jedoch gegen Kampfende von Roman Kehl zur knappen Niederlage auskontern. Gleich erging es wenig später Patrick Rölli. Im Schwergewicht sorgte Michael Nydegger für ein Ausrufezeichen. Der Leihringer aus Sense gewann nach hektischem Bodenkampf durch Schultersieg.

Das Wettkampfglück blieb Thomas Wisler und Raphael Kaufmann bei ihrer Dernière verwehrt. «Gegen Molnar erhältst du wenige Chancen und diese habe ich nicht genutzt», kommentiert Wisler seinen Kampf. Die zahlreichen RRH-Supporter skandierten in der letzten Kampfminute die Namen der beiden abtretenden Ringer.

Nach dem 8:8-Pausenstand übernahmen die Gastgeber die Oberhand. Adrian Kronenberg ging in Front und lief danach in die Armzüge von Dominik Steiger. Für den zweiten und sogleich letzten Gäste-Sieg sorgte Martin Grüter.

Patrick Kunz bekam die Klasse des aufstrebenden Kaderathleten Maurus Zogg zu spüren. Sein Zwillingsbruder Philippe gelang etwas später zumindest der Punktgewinn. Spannend wurde es nochmals zwischen Rasul Israpilov und Flavio Freuler. Bezeichnend für die ganze Saison war es am Ende eines knappen Duells nicht der Hergiswiler, welcher als Sieger von der Matte trat. Die Rheintaler präsentierten sich über beide Kämpfe stärken und können ihr über mehrere Jahre geplante Mission vom Aufstieg verwirklichen.

Präsident Daniel Stadelmann bezeichnet den 5. Dezember 2021 als prägenden Moment in der Geschichte der Ringerriege. Nach 17 Jahren im Oberhaus müssen die Napfringer in die Challenge League absteigen. Trotz Niederlage waren es gegen 100 Hergiswiler, welche in Oberriet für die Stimmung sorgten. Auf der gemeinsamen Rückfahrt feierten die Napfringer den Saisonabschluss ausgelassen. Man spürt, die Ringerriege Hergiswil lebt und sie wird weiterleben, Premium oder Challenge League hin oder her. Nun gilt es die Weichen für ein neues Kapitel zu stellen. Das nächste Derby – gegen den TV Ufhusen – kommt bestimmt.