RR Hergiswil : RR Schattdorf

Letzte Chance nicht genutzt

Die Ringerriege Hergiswil musste sich im letzten Heimkampf der Rückrunde unverdient hoch mit 12:23 Schattdorf geschlagen geben. Trotz grosser kämpferischer Leistung steht es nun fest: Die Napfringer müssen in den Abstiegskämpfen um den Klassenerhalt ringen.

Der Samstagabend wurde von allen Ringerfans in Hergiswil gespannt erwartet. Der RRH blieb noch eine letzte Chance, um den drohenden Abstiegskämpfen auszuweichen. Die Ausgangslage war allen bekannt: Ein Sieg gegen Schattdorf mit mindestens neun Punkten Differenz musste her.

Den Auftakt machte David Aregger gegen Lion Husmann. Aregger liess nichts anbrennen und konnte schon bald eine 5:0-Führung aufweisen. Doch kurz vor Ende konnte der Gegner doch noch seine letzten Kräfte mobilisieren und zwei Punkte holen, wodurch die Mannschaftswertung nur 2:1 zugunsten der Hergiswiler ausfiel. Im schwersten Gewicht trat Raphael Kaufmann gegen den Schwinger Christoph Waser an. Es war ein scheinbar ungleicher Kampf, lag doch immerhin ein Gewichtsunterschied von rund 40 Kilogramm zwischen den beiden Ringern. Doch Kaufmann machte seine Sache souverän und konnte mit taktischer Überlegenheit einen 10:0-Sieg einfahren. Nach diesem Auftakt nach Mass war das Publikum, das zu diesem Kampf zahlreicher erschien als zu den anderen Heimkämpfen in dieser Saison, voller Begeisterung dabei und feuerte die Napfringer lautstark an.

Als nächstes trat Patrick Rölli gegen Simon Gerig an. In der Vorrunde fegte der Urner Rölli noch mit technischer Überlegenheit von der Matte, in diesem Kampf konnte der Hergiswiler besser mithalten und musste sich nur mit 1:6 geschlagen geben. Der darauffolgende Kampf zwischen Simon Marti und Michael Jauch ging ebenfalls mit einem besseren Ende für die Schattdorfer aus. Marti konnte zwar nach einem 0:1-Rückstand zwischenzeitlich ausgleichen, musste sich aber letztendlich mit 1:3 geschlagen geben. Auch David Wisler konnte gegen Sven Gamma zwar mit viel Kampf gut mithalten, musste aber eine 1:5-Niederlage einstecken.

Zweimal auf den Schultern gelandet

Somit stand es zur Pause zwischen Hergiswil und Schattdorf 8:8 unentschieden. Ein Sieg lag in greifbarer Nähe, die benötigte Differenz von mindestens neun Punkten würde aber schwer werden. Der erste Kampf nach der Pause lautete Adrian Kronenberg gegen Yannick Epp. Der Hergiswiler startete mutig und konnte die ersten Punkte einfahren. In der zweiten Hälfte des Kampfes führte Kronenberg mit 5:0 Punkten, doch dann konnte der Urner mit einer gelungenen Aktion erst vier Punkte einfahren, ehe er Kronenberg sogar noch schulterte und somit der Mannschaftswertung vier Punkte einbrachte. Der darauffolgende Kampf zwischen Martin Grüter und Michael Epp hatte aus Hergiswiler Sicht wieder ein erfreulicheres Ende und ging mit 6:0 Punkten an Grüter.

Das Pech kehrte aber beim Duell Marcel Kurmann gegen Sven Epp wieder zurück. Kurmann konnte zwar schon früh vier Punkte einfahren, doch ein weiterer Punktegewinn blieb dem Hergiswiler aufgrund eines strittigen Kampfrichterentscheids verwehrt, dafür wurde ein Punkt auf das Konto von Epp gutgeschrieben. Nach der kurzen Pause beim Zwischenstand von 4:1 geschah es dann: Epp erwischte Kurmann auf dem falschen Fuss, holte erst sechs Punkte und konnte danach sogar noch einen Schultersieg einfahren. Mit einem Zwischenstand in der Mannschaftswertung von 11:16 lag zwar ein Sieg immerhin noch in Reichweite, die Differenz von neun Punkten war aber mit zwei verbleibenden Kämpfen bereits nicht mehr zu erreichen.

Die Abstiegsrunde wartet

Nichtsdestotrotz zeigte der vor kurzem von einer Verletzung zurückgekehrte Rasul Israpilov eine gute kämpferische Leistung. Schlussendlich musste er sich aber trotzdem mit 3:9 geschlagen geben. Somit stand es in der Mannschaftswertung 12:19, ein Sieg war nicht mehr möglich. Sven Bammert, der den letzten Kampf gegen Benjamin Gander bestreiten sollte, gab frühzeitig auf, da er sich im Training in der vorherigen Woche verletzt hatte. So kam das Endresultat von 12:23 zustande, womit feststand: Die Ringerriege Hergiswil wird die Abstiegskämpfe bestreiten müssen.

«Dieser Kampf war absolut typisch für unsere Saison», lautete das kurze Fazit des Sportchefs und Topfighters des Abends, Raphael Kaufmann. Ein Sieg und sogar die erforderliche Differenz wären seiner Meinung nach mit dieser kämpferischen Leistung drin gelegen. Zu den kommenden Abstiegskämpfen meint er: «Wir sind zuversichtlich und die Motivation in der Mannschaft stimmt nach wie vor. Wir werden alles geben und bis zum Schluss kämpfen.» Bis dahin will man noch einige der Angeschlagenen fit bekommen, um diese so wichtigen Kämpfe mit der bestmöglichen Besetzung bestreiten zu können.  [fg]