RR Einsiedeln : RR Hergiswil

An den ersten Punkten geschnuppert

Viel hätte den Napfringern zum ersten Sieg nicht gefehlt. Bei zwei vermeintlichen Schultersiegen blieb der Pfiff aus. Hergiswil bleibt punktlos.

Obwohl die Männer um Cheftrainer Thomas Röthlisberger alle Kämpfe der ersten sieben Runden verloren, gingen sie in Einsiedeln mit voller Motivation ans Werk. Rasul Israpilov kehrte aus der Verletzungspause zurück. Bei seinem Einsatz im zweitletzten Duell, stand der Sieg des Heimteams bereits fest.

 Kaufmann 40 kg leichter

Zum Auftakt konnte David Aregger für einmal nicht auf seine körperliche Überlegenheit zählen. Diese Vorteile lagen beim acht Jahre älteren Dany Kälin. Der Einsiedler zerzauste Aregger mit Durchdrehern und letztlich gar durch Schultersieg. Aufopfernd stellte sich Raphael Kaufmann dem körperlich übermächtigen Boris Illenseer und konnte den Schaden mit einer 0:2-Niederlage in Grenzen halten.

Vor ebenfalls schwieriger Aufgabe stand Patrick Rölli. Gegen seinen ehemaligen Trainer Oleksandr Golin verpasste der 24-jährige den Punktgewinn und konnte die technische Überlegenheit knapp verhindern. In den beiden letzten Kämpfen vor der Pause sahen die Hergiswiler aus ihrer Sicht zwei Schultersiege. Der unbequeme Michel Schönbächler konnte sich vor dem Pfiff des Unparteiischen aus der Umklammerung von Thomas Wisler retten. Sogar zweimal lag Andreas Burkard auf den Schultern, einmal nur knapp ausserhalb der Kampfzone. Der Ufhuser Simon Marti scheint seine Schulterverletzung gut überstanden zu haben und wird seiner Rolle als Verstärkung mehr als gerecht.

Schultersieg im dritten Anlauf

Nur wenige Sekunden nach Anpfiff ging Philippe Kunz bis 86 kg Freistil mit einer 2er Wertung in Führung. Danach übernahm der ex-Internationale Yves Neyer das Zepter und beendete den Kampf durch Beinschrauben vorzeitig. Und dann wollte es endlich klappen. Nach einigen tollen Angriffen legte Martin Grüter Lars Neyer auf die Schultern. Die Napfringer waren zurück im Geschäft.

Patrick Kunz sah gegen jungen Jan Walker nach einer Kampfminute wie der sichere Sieger aus. Doch dann ging dem Hergiswiler die Puste aus. «Ich war ringerisch überlegen, konnte jedoch kaum mehr die Arme hochheben», rätselte Kunz nach Kampfende über seinen unerklärlichen Einbruch. Walker bekam Auftrieb und wurde in den Augen der Gäste mit umstrittenen Punktewertungen beschenkt. Die Wogen gingen hoch, in der spärlich besetzten Sporthalle Brüel entwickelte sich ausserhalb der Matte ein ebenbürtiger Schlagabtausch. Auf der Ringermatte siegte der Klostertaler knapp nach Punkten.

Die Willisauer Verstärkung Rasul Israpilov übernahm gegen Jan Neyer das Kampfdiktat und gewann kontrolliert. Als Sven Bammert zum zehnten und letzten Kampf antritt, lag der Sieg bereits ausser Reichweite. Ihm wurden gegen Altmeister Adrian Mazan wie bereits vorher einigen Teamkameraden die Beinschrauben zum Verhängnis.

Und so zieht Marco Hodel nach Kampfende einmal mehr das Fazit: «Wir haben gut gekämpft, aber unglücklich verloren.» Den Gang in den Abstiegskampf können die Hergiswiler dadurch nur noch theoretisch verhindern. Gewinnen sie am übernächsten Wochenende mit mehr als neun Zähler gegen Schattdorf und besiegen Kriessern in der letzten Runde, wäre der Vorstoss auf den rettenden fünften Tabellenplatz noch möglich.