RR Hergiswil : RS Kriessern

RRH lässt Chance liegen

Zum Abschluss der Vorrunde reiste Kriessern mit einem verjüngten Team an. Daraus konnten die dezimierten Napfringer kein Kapital schlagen. Der notwendige Exploit blieb aus.

Es sind zwei sehr junge Teams, welche am Samstagabend pünktlich eine Stunde vor Wettkampfbeginn zum Wiegen bereitstehen. «Heute liegt etwas drin», kommentiert Philippe Kunz die Aufstellung. Selber mittun, konnte er nicht. Der 29-jährige Unternehmensberater musste zum Abschluss der Vorrunde verletzungsbedingt zuschauen.

Wisler sorgt für Initialzündung

Mit seinem dritten Schultersieg durch «Schlungg» sorgte der Luthertaler David Aregger für den perfekten Start. Fabian Aregger konnte seinen Trainingsrückstand auf der Ringermatte im Schwergewicht gegen Andreas Bleiker nicht verbergen. «Ich wollte ihm von den ersten Sekunden an den Schneid abkaufen», blickt Thomas Wisler auf seinen Kampf zurück. Das ist dem Teamälteste mehr als gelungen. Keine Minute stand auf der Anzeigetafel als Christoph Wittenwiler nach einigen Durchdreher gar auf dem Rücken lag.

Die Hergiswiler konnten den Schwung nicht mitnehmen. Raphael Kaufmann gelang trotz mehreren Beinangriffen gegen Damian Dietsche kein Punktgewinn. Erwartet chancenlos war der erst 14-jährige Silvan Aregger bei seinem Premium League-Einstand. Beim Pausenstand von 9:11 lagen die langersehnten Punkte noch in Reichweite. Der notwendige Exploit blieb jedoch aus. Patrick Kunz wurde nach starkem Auftakt die cleveren Armzugangriffe von Christian Wolf zum Verhängnis.

David Wisler hatte seinen 10 Jahre jüngeren Kontrahenten unter Kontrolle, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen. Erneut zu überzeugen vermochte Sven Bammert. 3:0 lag er nach fulminantem Start in Führung, ehe Tobias Betschart das Heft an sich reissen konnte.

Dietsche gewinnt trotz Verletzung

Nur eine Woche vor Beginn der Weltmeisterschaft vergiesst Marc Dietsche bittere Tränen. Beim ersten Beinangriff von Martin Grüter knackt es im Knie des einzig nominierten Freistil-Ringers. Die Betreuer des Gästeteams signalisierten bereits die Aufgabe. Doch aufgeben wollte Dietsche auf keinen Fall. Sichtlich verunsichert fand Martin Grüter nicht mehr in den Kampf und verlor letztlich mit 3:9 nach Punkten. Im abschliessenden Offensivspektakel zog Marcel Kurmann gegen den routinierten David Hungerbühler den Kürzeren.

«Das Glück ist nicht auf unserer Seite. Es ist bitter, dass es wieder nicht gereicht hat», sagt Präsident Daniel Stadelmann zur fünften Niederlage in Folge. Vom Jungringer, dem Aktivringer bis zum verletzten Doppellizenzringer, alle packen nur wenige Minuten nach Kampfende an. So dauerte es nicht lange, bis die Steinacherhalle für die nächstwöchige WM-Pause hergerichtet war. Den Mut scheinen die Napfringer allen Umständen zum Trotz nicht verloren zu haben.