RS Freiamt : RR Hergiswil

Napfringer zurück im harten Geschäft

Nach 21-monatiger Wettkampfpause erhielten die Napfringer keine Willkommensgeschenke. Nach erfreulichem Start wendete Favorit Freiamt das Blatt und gewann erwartet deutlich.

«Es war speziell, aber nicht anders», so das Fazit vom 32-jährigen Routinier Thomas Wisler zur Rückkehr in die Mannschaftsmeisterschaft. Für die Athleten ist das Ringen wie für viele das Velofahren, das man nicht verlernt. Abseits der Matte hat sich jedoch einiges verändert. In der Sporthalle Bachmatten herrschte Masken- und Sitzplatzpflicht. Regelmässige Durchsagen vom Speaker ermahnten die rund 300 Zuschauer zur Einhaltung der Schutzmassnahmen.

Simon Marti gelingt Revanche

David Aregger bescherte den Hergiswilern im Leichtgewicht einen Traumstart. Der angehende Zimmermann spielte seine körperlichen Vorteile geschickt aus. Noch knapp vor der Pausensirene lag der erst 14-jährige Freiämter auf beiden Schultern. Der Mann des Abends war Simon Marti. Noch vor zwei Jahren unterlag er Roman Zurfluh deutlich mit 1:5 nach Punkten. Diesmal hatte der Ufhuser, welcher die RRH in der zweiten Saison im Schwergewicht verstärkt, das Zepter fest in seinen Händen. Mit einem Durchdreher machte Marti den Unterschied und liess danach nichts mehr anbrennen. «Ich habe gewusst, dass Roman eine lange Schwingersaison hinter sich hat und mit längerer Kampfdauer einbrechen könnte». Selber hatte Marti in der Corona-Zeit noch mehr trainiert und dadurch sichtbare Fortschritte in der Physis aber auch in der Kampfübersicht gemacht.

Für den dritten und zugleich letzten Sieg der Hergiswiler war Thomas Wisler verantwortlich. Den aufstrebenden Saya Brunner hatte er während den ganzen sechs Kampfminuten unter Kontrolle, verschenkte vor Kampfende durch eine Passivitätsverwarnung leider eine bessere Ausbeute. In den restlichen sieben Kämpfen gab es nicht mehr viel zu jubeln. Der Tschetschene Ayskhanov zerzauste den RRH-Sportchef Raphael Kaufmann mit technischer Überlegenheit. Patrick Rölli und Patrick Kunz erging es nicht besser.

Niederlage kein Grund zur Beunruhigung

Philippe Kunz war einer Resultatkosmetik noch am Nächsten. Doch Kimi Käppeli, einer aus der topfitten Freiämter Nachwuchsgarde, vermochte den 0:4-Rückstand zu einem Punktesieg zu drehen. Der Neo-Hergiswiler Mateo Dodos hatten gegen Freiamts Topringer Pascal Strebel einen schweren Stand. Unerschrocken legte Sven Bammert im Freistil bis 75 kg los. Als Randy Vock ihn in der Bodenlage erwischte, war der Kampf nach zahlreichen Beinschrauben vorzeitig beendet. Zum Abschluss bekam Rasul Israpilov genau das, was sich der Willisauer in seiner Leihsaison bei den Napfringern erhofft: Wettkampfpraxis auf höchstem Niveau. In einem Duell auf Augenhöhe machte der kräftige Yves Müllhaupt mit einem Durchdreher den Unterschied.

Trotz hoher Niederlage wirkten die Napfringer gefasst. Es war ein Ankommen zurück in die Meisterschaft. «Das haben wir so erwartet», kommentiert Thomas Röthlisberger den Samstagabend in Muri kurz und knapp. Für weitergehende Schlüsse ist es noch zu früh. Klar ist aber auch, dass der Cheftrainer Mitte September in den entscheidenden Duellen andere Ansprüche an seine Schützlinge stellen wird.