RR Hergiswil : RR Schattdorf 22:16

Nach nur einer Stunde war klar: Die Ringer aus Hergiswil sind gerettet. Durch den dritten Saisonsieg verstummen die letzten Diskussionen um einen Abstiegskampf. Im Showdown gegen Einsiedeln winken die Halbfinals.

Während die geladenen Sponsoren und Gönner auf einen unterhaltsamen Ringerabend anstiessen, traten die Athleten zur Gewichtskontrolle. Die Wiegeliste offenbarte, was gemeinhin erwartet wurde. Beide Teams mussten ohne Doppellinzenz-Ringer antreten. Die Partnerklubs Ufhusen, Brunnen und Team Valais beanspruchten ihre Leistungsträger für deren Halbfinalkämpfe in der Challenge League. Thomas Suppiger stellte sich auf einen Freistilkampf gegen Tanguy Darbellay vom Team Valais ein, doch auch dieser fehlte in der Aufstellung der Urner.

Ambühl gewinnt Schwingerduell
Obwohl er Greco nicht seine bevorzugte Stilart nennt, sorgte Alexander Golin gegen den 25 Jahre jüngeren Thomas Epp für den Start nach Mass. Nicht Jahre aber dafür 25 Kilogramm weniger als sein Gegner brachte Joel Ambühl auf die Waage. Durch clevere Beinangriffe liess er Christoph Waser keine Chance. Wie beim letzten Aufeinandertreffen im Sägemehl ging Ambühl als Sieger hervor. Sein 4:0 durch technische Überlegenheit brachte die Gastgeber deutlich in Front.

Danach wendete sich Blatt schlagartig. Mit drei Schultersiegen meldeten sich die Schattdörfler eindrücklich zur 12:7-Pausenführung zurück. Simon Gerig erwischte Patrick Rölli nach einem Zweibein-Angriff und Toni Kurmann wie auch David Wisler wurden Opfer eines Hüfters durch die Urner Routinier Michael Jauch und Sven Gamma.

Suppiger sorgt für Wende
Trotz einem Rückstand von fünf Punkten war im Lager der Hergiswiler in der Pause keine Hektik auszumachen. Denn im zweiten Kampfabschnitt lagen die Vorteile klar bei den Gastgebern. Thomas Suppiger erfüllte die Erwartungen mit einem raschen Schultersieg gegen den jungen Ramon Epp. Etwas länger aber ebenfalls mit der maximalen Punktausbeute ging Informatikstudent Martin Grüter aus dem Ringkampf. Sven Epp wehrte sich so gut es ging, konnte die technische Überlegenheit gegen Freistiltechniker Grüter aber nicht abwenden.

Primarlehrer Raphael Kaufmann liess unter den Augen von 440 Zuschauern beim 6:0-Punktesieg über den Nachwuchsathleten Benjamin Gander nichts anbrennen. Sichtlich handicapiert vermochte Patrick Kunz den kämpferischen Renato Kempf nicht zu gefährden. Kempf sicherte sich drei Zähler und seinem Team die letzten Hoffnungen auf einen Auswärtssieg. Der letzte Kampf bis 74 kg Freistil musste über Sieg und Niederlage entscheiden. Schattdorf hätte ein 4:0-Erfolg gebraucht, doch davon liess Philippe Kunz die Urner gar erst nicht träumen. Mit seinen gefürchteten Beinangriffen ging er gegen Yannick Epp rasch mit 8:0 Punkten in Führung und baute diese bis zur technischen Überlegenheit aus.

Neun von zehn Kämpfen endeten zu Null, davon vier mit durch Schultersiege. Solch hohe Siege ist man sich eigentlich aus tieferen Ligen gewohnt. Trotz den klaren Resultaten hatte die Begegnung zwischen Hergiswil und dem Schlusslicht Schattdorf seinen Unterhaltungswert. So schlug das Pendel während der gerademal einstündiger Kampfzeit mehrmals um.

Zwei Runden vor Ende der Gruppenphase steht fest, dass Hergiswil die Saison mindestens auf dem 5. Rang abschliessen wird. Schattdorf muss wie im Vorjahr in den Abstiegskampf. Im Kräuterdorf freut man sich bereits auf den Heimkampf vom 16. November 2019. Erleben wir am nächsten Wochenende keine Überraschung, werden Hergiswil und Einsiedeln den vierten Halbfinal-Teilnehmer unter sich ausmachen