RR Hergiswil : RS Kriessern

Favorit Kriessern setzte sich letztlich doch durch. Der angepeilte Sieg wurde verpasst. Hängende Köpfe waren bei den Napfringern trotzdem nicht auszumachen.

Sie hatten sich für ihren ersten Heimauftritt viel vorgenommen. Nichts weniger als der Sieg sollte her. Gekommen ist es etwas anders und dennoch ist bei den Ringern aus dem Kräuterdorf eine positive Tendenz erkennbar.

Golin und Wisler eine Klasse für sich
Im Leichtgewicht überzeugten die Gastgeber mit maximaler Punkteausbeute. Alexander Golin und Thomas Wisler waren für ihre aufstrebenden Nachwuchsringer aus dem Rheintal schlichtweg eine Schuhnummer zu gross. Schultersieg nach technischer Überlegenheit lauteten die Höchstresultate der beiden leichtesten Hergiswiler.

Toni Kurmann gelang der Tapetenwechsel vom Schwingplatz auf die Ringermatte noch nicht. Ohne Beinarbeit fand der junge Kranzschwinger im Grecokampf gegen Noel Hutter kein Rezept. Mit einer Machtdemonstration baute Thomas Suppiger die Hergiswiler Führung um drei Zähler aus. Damian Dietsche, ein ehemaliger Teamkollege im Greco-Nationalteam, mühte sich im freien Stil vergehen für einen Punktgewinn ab.

Noch vor der Pause erhielten die rund 300 Zuschauer ein Schlüsselkampf präsentiert. Kampfbetont und bis zur letzten Sekunde engagiert setzte David Wisler seinem favorisierten Gegner unter Druck. David Loher gab seinen Vorsprung jedoch nicht mehr aus den Händen.

Im Zweikampf mit dem mehrmaligen Schweizermeister Dominik Laritz konnte Patrick Rölli trotz zäher Gegenwehr die technische Überlegenheit nicht abwenden. Mit seinem gefürchteten 2-Bein-Angriff gelang Philippe Kunz eine sehenswerte 4er Wertung. Danach übernahm Marc Dietsche das Kampfdiktat. Seinem Zwillingsbruder Patrick erging es gegen den übermächtigen Ramon Betschart leider nicht besser. Die 12:7-Pausenführung der Hergiswiler wandelte sich innert wenigen Kämpfen in einen Rückstand.

Grüter gewinn Offensivspektakel
Nahe am Punktgewinn und gleichwohl ohne Zählbares blieb Raphael Kaufmann. Martin Grüter und David Hungerbühler sorgten für das erwartete Schlussbouquet. „Stabil stehen, Arme nahe am Körper, konsequente Aktionen“, verrät Grüter zu seiner Taktik. Die Umsetzung gelang dem Informatik-Student über weite Strecken der 6-minütigen Kampfzeit. Hungerbühler landete bei seinen spektakulären Schleudern mehrfach auf den eigenen Schultern. Grüter agierte clever und brachte seine 6:5-Führung über die Zeit.

Der 21:16-Sieg für Kriessern geht dem Kampfverlauf nach in Ordnung. Hergiswil verkaufte ihr Haupt teuer, auch wenn mehr drin lag. Der Teamgeist und die Moral scheint im Team von Cheftrainer Thomas Röthlisberger und Coach Marco Hodel intakt zu sein. So war beim Zusammenräumen der Ringermatte eine gefasste und gleichzeitig fröhliche Stimmung spürbar. „Wir haben uns würdig verkauft. Die grossen Bemühungen des Trainerteams und aller Ringer sind sichtbar“, würdigt RRH-Präsident Daniel Stadelmann die Leistung.