RR Hergiswil – RR Einsiedeln

Ein gemütlicher Saisonstart fühlt sich anders an. Mit der Niederlage gegen Einsiedeln stehen die Napfringer bereits nach der ersten Runde unter Zugzwang.

Der Blick auf die Aufstellung zeigte, wie wichtig der Auftaktkampf beiden Mannschaften war. Bis auf die verletzten Leistungsträger Thomas Suppiger und Yves Neyer bei den Gästen traten die 20 nominell stärksten Ringer auf die Matte. Einsiedeln überraschte gar mit einem ehemaligen Bundesliga-Ringer.

Wisler mit Schultersieg

Für das wichtige Duell gegen den letztjährigen Halbfinalqualifikanten hungerte sich Patrick Rölli ins Leichtgewicht ab. Nach einer guten Startphase geriet der Rölli gegen Dany Kälin in Bedrängnis. In der letzten Minute gelangen dem Sager die entscheidenden Punkte zum erfolgreichen Start. Einen überzeugenden Eindruck hinterliess Martin Suppiger bei seinem ungefährdeten Punktsieg über den 12 kg schwereren Sven Neyer.

In Rücklage liegend musste sich Thomas Wisler einen Tag vor seinem 30igsten Geburtstag etwas einfallen lassen. Nach einer Kopfklammer legte der Grecospezialist seinen Gegner mit einem überraschenden Bodengriff kurzerhand auf die Schultern. Doch die Euphorie im Lager des Gastgebers erlitt kurz darauf einen Dämpfer. Nach der erwarteten Niederlage vom Kranzschwinger Joel Ambühl gegen den Ukrainer Andrii Vyshar landete Pascal Jungo auf den eigenen Schultern. Der 43-jährige Leihringer aus Sense war dem gut eingestellten Michel Schönbächler körperlich zu unterlegen.

Nach der Pause kam der Zuger Christian Zemp zu seinem Debut im Dress der Napfringer. Trotz Trainingsrückstand aufgrund der Erkrankung am pfeifferischen Drüsenfieber initialisierte der Leihringer von der Ringerriege Brunnen mit seinem Punktesieg die Aufholjagd. Marco Hodel sorgte im siebten Kampf für den Ausgleich. Unglücklich, dass Lukas Schönbächler den Hergiswiler Ringern durch eine Verwarnung vom Unparteiischen an die Adresse vom RRH-Sportchef zwei wichtige Mannschaftszähler vorenthalten konnte.

Gelungener Einstand von Manuel Jakob

Nach dem punktelosen Auftritt von Raphael Kaufmann schwanden die Chancen des zweifachen Schweizermeisters doch noch als Sieger aus der Auftaktspartie zu gehen. In einem taktischen Freistilkampf siegte der Neo-Hergiswiler Manuel Jakob knapp aber verdient. Ein mehr als geglückter Einstand wenn man bedenkt, dass ihm mit Adrian Mazan ein mehrfacher polnischer Meister und ehemaliger Bundesliga-Ringer gegenüberstand. Mazan arbeitet als Arzt in Basel.

Im letzten Kampf musste Martin Grüter volles Risiko gehen. Einsiedeln lag mit zwei Zähler in Front. Yves Müllhaupt wehrten die stürmischen Angriffe gekonnt ab. Der junge Doppellizenzringer aus Weinfelden punktete durch Konter. Während das verstärkte Einsiedeln jubelte, machte sich bei den Gastgebern Konsternation breit. Im Bewusstsein der schwierigen Aufgabe erhoffte man sich mit der bestmöglichsten Aufstellung einen optimaleren Saisonstart.

„Wir gewinnen sechs von zehn Kämpfe, aber verlieren den Match“, kommentiert TK Raphael Kaufmann selbstkritisch die mangelhafte Ausbeute.