Verhaltener Optimismus bei Hergiswil

31. August 2018

2017 war für die Hergiswiler Ringer eine Saison zum Vergessen. Nur knapp konnten sie den Abstieg in die NLB verhindern. In diesem Jahr will die RRH mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Dafür haben Verein und Ringer vor der Saison viel getan. Doch ein Selbstläufer wird das nicht.

Die Erleichterung war riesig Ende der Saison 2017. Denkbar knapp hatten die in den Jahren zuvor so erfolgreichen Napfringer gegen Brunnen den Abstieg verhindert. Rücktritte, fehlende Verstärkungen, Verletzungen und oft auch einfach mangelndes Wettkampfglück hatten die RRH in diese missliche Lage gebracht.

Auf die Ringerriege wartete gleich nach der Saison also viel Arbeit. Es war klar: «Das wollen wir nicht noch einmal erleben», sagt RRH-Präsident Daniel Stadelmann. Die Verantwortlichen der RRH gingen über die Bücher und führten viele Gespräche mit den Ringern. Einer der ersten Schritte war es, wieder einen Sportchef einzusetzen. Dieser Posten war nach dem Rücktritt von Peter Kunz unbesetzt geblieben. Nun fand sich mit Marco Hodel eine ideale Lösung. Hodel, einer der Leistungsträger im Team der RRH, hatte wegen einer schweren Ellbogenverletzung fast die ganze letzte Saison aussetzen müssen. «Ich konnte in dieser Zeit das Geschehen mit etwas Distanz betrachten und sah, wo die Probleme liegen», sagt er. «Das war die positive Seite meiner Verletzung.»

Neben einem genügend breiten Kader fehlte der RRH im sportlichen Bereich eine Struktur, so Hodels Fazit.
Es sei nicht ganz klar gewesen, was die Ringer überhaupt wollten und wer mit welchem Engagement zur Verfügung stehe. Auch in den Trainings habe es Verbesserungspotenzial gegeben – und sie seien schlecht besucht gewesen. «Nach der Analyse warfen wir im sportlichen Bereich ziemlich viel über den Haufen», so Hodel.

Koricas und Flückigers Rückkehr
So wurde der Trainingsbetrieb neu aufgegleist. Mit dem ehemaligen RRH-Leistungsträger Akos Korica fand der Verein einen Greco-Trainer, der nun Cheftrainer und Freistil-Spezialist Sascha Golin unterstützt. Auch einen neuen Coach musste die RRH suchen. Stefan Glanzmann wollte sich wieder vermehrt der Jugendarbeit widmen. Nach langer Suche fand der Verein mit Thomas Flückiger einen Coach, der den Job schon einmal gemacht hat und der die Mannschaft sehr gut kennt.

«Thomas Flückiger macht den Ringern im Training auch mal Feuer unter dem Hintern. Das tut uns gut», sagt Marco Hodel. In letzter Zeit sei der Trainingsbesuch sehr gut gewesen. «Die Ringer haben gemerkt, was auf dem Spiel steht. Und dass es die Trainings braucht, um eine Chance zu haben.» Für RRH-Präsident Daniel Stadelmann ist das der springende Punkt. «Um Erfolg zu haben braucht es Voraussetzungen für gute Trainings, es braucht einen aktiven Vorstand, es braucht vor allem aber Athleten, die wollen. Athleten, die alles geben und im Training ans Limit gehen. Sonst bringt alles andere nichts.»

Manuel Jakob neu bei Hergiswil
Auch an der Transferfront hat sich etwas getan. Für die kommende Saison hat sich die RR Hergiswil mit einem Transfer und zwei Doppellizenzen verstärkt. Wie bereits in vergangenen Jahren wird der Senser Routinier Pascal Jungo die RRH mit einer Doppellizenz im Leichtgewicht unterstützen. Neu als Doppellizenz-Ringer verpflichten konnte die RRH den jungen Brunner Greco-Spezialist und Nationalkadermitglied Christian Zemp. Fix für die RR Hergiswil im Einsatz stehen wird Freistil-Spezialist Manuel Jakob vom Team Domdidier. Jakob kämpfte in den letzten Jahren bereits für die RCW Lions und Freiamt. Im Gegenzug werden Patrick Rölli und Adrian Kronenberg als
Doppellizenzringer für Domdidier zur Verfügung stehen.

Die Verstärkungen zu finden sei viel Arbeit gewesen, sagt Marco Hodel. Doch diese habe sich gelohnt. «Die drei verstärken uns sehr gut und passen auch bestens ins Team.» Vor allem in den mittleren Gewichten seien sie nun besser aufgestellt als im letzten Jahr. «Wir haben aber nach wie vor ein dünnes Kader. Wir brauchen jeden Ringer,
auch für die zweite Mannschaft.» Auch in diesem Jahr werde die RRH wieder viele junge Ringer einsetzen. «Aber diesmal wollen wir sie gezielt einsetzen. So, dass die Einsätze sie weiterbringen. In der letzten Saison mussten wir oft als Notlösung auf junge, unerfahrene Ringer zurückgreifen.»

Dünn besetzt ist Hergiswil nach wie vor in der untersten Gewichtsklasse. «Ausser Loris Müller haben wir eigentlich keinen richtigen 57er.» Bei den Schwergewichten bestehe vor allem Anfang Saison ein Problem. «Dann brauchen die Schwinger in unserem Kader eine Pause. Und müssen oft auch noch Verletzungen auskurieren.» Immerhin hatte die RRH neben Patrick Stadelmann keine weiteren Abgänge zu verzeichnen. «Sonst sind alle wieder dabei. Und alle sind motiviert», sagt Hodel.

Schattdorf und Einsiedeln schlagen
Das Saisonziel der RRH fällt nach den Erfahrungen des letzten Jahres bescheiden aus. «Wir wollen Einsiedeln und Schattdorf hinter uns lassen», sagt Marco Hodel. «Sie sind auf Augenhöhe mit uns, sie können wir besiegen.» Kriessern und Willisau seien für sie in dieser Saison ausser Reichweite. Freiamt könne mit den zwei Topteams wohl ebenfalls nicht ganz mithalten, sei aber stärker einzuschätzen als Schattdorf, Einsiedeln und Hergiswil.

«Es wird eine spannende Saison», sagt Daniel Stadelmann. Hergiswil müsse in den Kämpfen gegen Einsiedeln und Schattdorf bereit sein. Dann könne man den erneuten Gang in die Abstiegskämpfe vermeiden. «Das wird auch in diesem Jahr nicht einfach. Doch ich bin optimistisch, dass wir es schaffen.»

(Willisauer Bote)

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