Die Napfringer müssen eine weitere schmerzhafte Niederlage einstecken. Nach missratenem Start kam Hergiswil nie richtig auf Touren.
Verlieren verboten, lautete die Devise vor dem Kampfbeginn. Einfacher gesagt als getan. Neo-Trainer Urs Bürgler, früher in seiner Aktivzeit selber zweifacher Olympia-Teilnehmer, hatte das Kader massiv aufgestockt. Dass das Kellerduell gegen Einsiedeln kein Selbstläufer wird, war man sich trotz überraschend deutlichem Sieg zum Saisonauftragt bewusst.
Rölli und Wisler bleiben unter Erwartungen
Der Stilartenwechsel mit Beginn der Rückrunde brachte das Heimteam aus dem Konzept. Patrick Rölli und Thomas Wisler mussten beide in ihrer schwächeren Stilart kämpfen. Zu Beginn kontrollierten die RRH-Leichtgewichtler das Geschehen, gaben aber gegen Ende unglücklich Punkte ab. Wegen höheren Wertungen wurde die Punktegleichheit als Siege für die Klosterdörfler gewertet. Mit der budgetierten Niederlage von Joel Ambühl gegen den Ukrainer Andrii Vishar war der Fehlstart perfekt.
Gebrüder Suppiger überzeugten
Nach der Niederlage zum Saisonauftakt wollte sich Martin Suppiger an Sven Neyer revanchieren. Der 33-jährige Siegringer dominierte den Schwyzer nach Belieben. Sein 8:0-Punktesieg sollte die Aufholjagd einläuten. David Wisler konnte aber nicht an seine Glanzleistung vor Wochenfrist anknöpfen. Michel Schönbächler liess den bemühten Hergiswiler anrennen und fuhr die entscheidenden Punkte selber sein. 6:11 der Pausenstand, die Napfringer waren bedient.
Ein zweites Aufbäumen vom Heimteam sahen die Zuschauer im Kampf bis 86 Freistil. Thomas Suppiger fegte Andreas Burkard regelrecht von der Matte. Als Burkard eine kleine Unachtsamkeit zum Punktgewinn ausnutzte, machte Suppiger danach kurzen Prozess zum Sieg durch technische Überlegenheit. Martin Grüter dominierte Jan Neyer nach Belieben, ehe im zweiten Kampfabschnitt die Energiereserven brachlagen. Die Gewichtsreduktion zollten ihren Tribut. Der 21-jährige Informatiker brachte den Vorsprung über die Zeit. 13:13 der Zwischenstand nach sieben von zehn Kämpfen, rückblickend das höchste der Gefühle aus Sicht der Hergiswiler.
Philippe Kunz sicherte Direktbegegnung
Der gesundheitlich angeschlagene Raphael Kaufmann blieb gegen Matthias Käser farblos. Grecoringer Käser wurde für diese Saison von Sense zu Einsiedeln transferierte. Der Internationale aus Oberriet Flavio Freuler machte mit seinem Sieg durch technische Überlegenheit gegen Patrick Kunz für Einsiedeln den Sack zu. Tolle Moral zeigte Zwillingsbruder Philippe Kunz im letzten Aufeinandertreffen. Mit blickschnellen Beinangriffen punktete er Lorenz Schönbächler vor Ablauf der 6-minüten Kampfzeit aus. Ein wichtiger Sieg, denn so bleiben die Hergiswiler dank besserem Punkteverhältnis aus den beiden Direktbegegnungen vor Einsiedeln.
Hängende Köpfe und gedämpfte Stimmung nach dem Kampf. Es scheint als sei das Wettkampfglück von Hergiswil weggezogen. Es liegt nahe, dass die Doppellizenzen nach dem Kampf bei einem Gegner mit drei Verstärkungen rasch zum Thema wurden. Das erfolglose Wirken auf dem Transfermarkt mag eine von vielen Komponente sein. Sportlich konnten die Napfringer nicht zeigen, wofür sie Training für Training im neuen Ringerraum schuften. Aus eigener Kraft sind die Halbfinals nicht mehr erreichbar. Spannend bleibt es trotzdem, denn von Rang vier bis sechs ist noch alles möglich.
RR Hergiswil – RR Schattdorf 17:20 (6:11). Mehrzweckhalle Hergiswil. Kampfrichter Sven Ewert; 270 Zuschauer.
57 G Rölli Patrick – Dähler Patrick 4:4/1:2
61 F Wisler Thomas – Kälin Dany 5:5/1:2
65 G Wisler David – Schönbächler Michel 5:12/1:3
70 F Grüter Martin – Neyer Jan 12:5/3:1
74 G Kunz Patrick – Freuler Flavio 0:16/0:4
74 F Kunz Philippe – Schönbächler Lorenz 16:0/4:0
80 G Kaufmann Raphael – Käser Matthias 0:8/0:3
86 F Suppiger Thomas – Burkard Andreas 18:2/4:1
97 G Suppiger Martin – Neyer Sven 9:0/3:0
130 F Ambühl Joel – Vishar Andrii Schultersieg/0:4
