Ein stark verjüngtes Hergiswiler Team hatte gegen Freiamt am Samstag keine Chance. Lediglich Martin Grüter konnte seinen Kampf gewinnen.
Die Hergiswiler Ringer starteten mit einem sehr jungen Team in den dritten Kampf der Saison. In der Aufstellung fehlten etwa Thomas und Martin Suppiger, Raphael Kaufmann oder Patrick Rölli. Auch sonst gab es einige Veränderungen im Vergleich zum Derby gegen Willisau. «Persönliche, gesundheitliche und geschäftliche Gründe» hätten zu diesem dezimierten Team geführt, erklärt Coach Stefan Glanzmann. «Wir wären gerne komplett angetreten, gerade gegen ein Team wie Freiamt. Doch das war leider nicht möglich.» So kamen gleich einige Junge zum Einsatz. Mit Sven Bammert und Silvio Wyrsch standen zwei Ringer zum ersten Mal in der obersten Liga auf der Matte, für Joel Ambühl war es erst der dritte Einsatz.
Doch Hergiswils hohe Niederlage lag nicht nur am jungen Team. «Wir verloren zusätzlich die knappen Kämpfe. Auch das Glück war nicht auf unserer Seite», so Stefan Glanzmann. Dazu kam: Freiamt trat mit der ziemlich bestmöglichen Aufstellung an. Auch ein Hergiswil in Bestbesetzung hätte es gegen diesen Gegner schwer gehabt.
Auftakt mit zwei Neulingen
Die beiden NLA-Neulinge Bammert und Wyrsch waren auch gleich die ersten Hergiswiler, die ihre Kämpfe bestritten. Und beide mussten bei ihrem ersten Einsatz Lehrgeld bezahlen. Nach zwei Kämpfen hiess es bereits 8:0 für Freiamt. Danach konnte auch Routinier Thomas Wisler das Glück nicht auf die Seite der Hergiswiler drehen. Er verlor gegen den jungen Freiämter Nino Leutert knapp mit 7:8, was für die Mannschaftswertung ein 1:2 bedeutete. Wislers Punkt sollte in der ersten Halbzeit der einzige für Hergiswil bleiben. Joel Ambühl gegen Pascal Gurtner und David Wisler gegen Michael Bucher mussten zwei weitere Zu-null-Niederlagen einstecken. Das Pausenresultat von 17:1 für Freiamt liess an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.
In der zweiten Halbzeit ging es weiter mit den Hergiswiler Niederlagen. Juli Kurmann, Marcel Kurmann, Philipp Kunz und Marco Hodel mussten als Verlierer von der Matte. Erst im letzten Kampf des Abends kam es zum ersten Hergiswiler Erfolg: Martin Grüter sorgte mit seinem Sieg durch technische Überlegenheit gegen Marc Schärer wenigstens noch für etwas Resultatkosmetik. Das Schlussresultat von 30:7 für Freiamt liess aber auch so an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.
Die Motivation stimmt
«Unsere jüngeren Ringer brauchen einfach noch ein bisschen Zeit», sagt Stefan Glanzmann. «Derzeit müssen wir sie etwas ‹ins kalte Wasser› werfen. Aber nur so werden sie besser.» Und trotz der hohen Niederlage sieht Glanzmann auch das Positive: «Die Jungen sind motiviert, sie wollen ringen und sie stehen hin, wenn man sie braucht.»
Für den weiteren Verlauf der Saison ist diese Niederlage für Hergiswil nicht tragisch. Das Ziel lautet nach wie vor Halbfinalqualifikation. «Und dafür müssen wir die Direktbegegnungen gegen Schattdorf und Einsiedeln gewinnen.» Wie die Aufstellung gegen Kriessern am Samstag aussieht, komme noch aus, so Glanzmann. «Einige Ringer kämpfen mit gesundheitlichen Problemen. Wir werden sehen, wie sich das diese Woche entwickelt.» Der eine oder andere Ringer werde sicher wieder ins Team zurückkehren.
Die Stimmung sei nach dieser Niederlage keineswegs schlecht, hält Glanzmann fest. «Wir trainieren weiter und schauen nach vorne.»
RS Freiamt – RR Hergiswil 30:7 (17:1). – Kampfrichter Claude-Alain Putallaz.
57 F: Nils Leutert – Sven Bammert 16:0/4:0
61 G: Nino Leutert – Thomas Wisler 8:7/2:1
65 F: Michael Bucher – David Wisler 16:0/4:0
70 G: Pascal Strebel – Marcel Kurmann Schultersieg/4:0
74 F: Marc Schärer – Martin Grüter 0:16/0:4
74 G: Jayan Göcmen – Marco Hodel 6:0/3:0
80 F: Nico Küng – Philippe Kunz 8:4/2:1
86 G: Marc Weber – Julius Kurmann 17:2/4:1
97 F: Pascal Gurtner – Joel Ambühl 6:0/3:0
130 G: Roman Zurfluh – Silvio Wyrsch 16:0/4:0
