Vize-Schweizermeister 2016!

Die Ringerriege Hergiswil gewinnt wie bereits in der Hinrunde fünf von zehn Kämpfen. Als Sieger geht jedoch erneut Kriessern von der Matte. Der verdiente Schweizermeister aus dem Rheintal verfügt über die derzeit kompletteste Mannschaft.

Die Silbermedaille ist für die Napfringer ein grossartiger Erfolg. Nach dem missratenen Saisonauftakt kehrte János „Jonni“ Marosvölgyi zurück ins Team. Mit ihm ging es Schritt für Schritt aufwärts bis zum Vize-Schweizermeistertitel. Für die RRH ist dies seit 2008 bereits die 9. Medaille in Folge!

Drei Reisecars transportierten Ringer und Fans am Samstagnachmittag vom Käuterdorf ins Rheintal. Einmal mehr bekundeten die Hergiswiler grosse Solidarität mit ihrer erfolgreichen Riegern. Durch lautstarke Unterstützung liessen die Gästeanhänger ihre Mattenkämpfer nahe der österreichischen Grenze in Widnau ein wenig wie zu Hause fühlen.

Jungspund Laritz überrumpelt Wisler

Nicht die Schlussphase, sondern der Auftakt kam diesmal anders als erwartet. Thomas Wisler kontrollierte Gabor Molnar im ersten Finalkampf derart deutlich, dass Kriessern den Ungaren durch Doppellizenzringer Dominik Laritz aus Oberriet austauschte. Nicht weniger als dreimal gelang dem erst 16-jährigen Laritz ein blitzschneller Armzug. Wisler rannte fortan dem Rückstand vergebens nach. Routinier Martin Suppiger fand die perfekte Antwort. 6:0-Punktsieg über Jürg Hutter brachte die Hergiswiler zurück ins Rennen. Wenn sich einer nichts vorwerfen lassen kann, dann ist es der älteste aus der Suppiger-Familie. 12:1 die beeindruckende Bilanz aus den vier Playoff-Kämpfen vom 32-jährigen Projektleiter einer Schreinerei.

Korica gelingt Revanche zum Abschlied

Erneut ohne Punktgewinn blieb Pascal Jungo gegen Urs Wild. Einen grossen Kampf zeigte Akos Korica bei seinem letzten Auftritt im Ringerdress. Dank eines Aushebers besiegt er Philipp Hutter mit 5:4-Punkten. Zuvor mussten die Gäste jedoch einen Schreckmoment überstehen. Korica kriegte nach einem Zusammenprall keine Luft mehr. Die von Coach János „Jonni“ Marosvölgyi einberufene Challenge korrigierte einerseits die Wertung und liess Korica wieder auf die Beine kommen.

Patrick Stadelmann war gegen David Hungerbühler im Greco bis 65 kg tonangebend. Seine gefürchtete Wurftechnik hielt Hungerbühler im Rennen. Stadelmann wurde im ersten Wurf ausgekontert, vermochte den Rückstand aber in einen 11:7-Punktesieg ummünzen. Beim Pausenstand von 8:8 war Thomas Suppiger im Freistil an der Reihe. Durch taktische Anweisungen entzog sich Tobias Betschart dem Kampf Mann gegen Mann, ohne dafür angemessen sanktioniert zu werden. Der glückliche Punktgewinn wird Lehrmeister Hugo Dietsche über den unattraktiven Kampf seines Schützlings hinweg sehen lassen.

Ukrainer Sireko macht Kriessern zum Schweizermeister

In einem äusserst ausgeglichenen Kampf gelingt Kaderringer Marc Dietsche die Revanche über Marco Hodel. Raphael Kaufmann konnte gegen Damian Dietsche zwar die technische Überlegenheit durch gute Abwehrarbeit am Boden abwenden, gelang jedoch kein eigener Punktgewinn. Gleiches gilt für Martin Grüter im Greco bis 74 kg. Im bereits im vorletzten Kampf jubelte Kriessern zum vorzeitigen Titelgewinn. Dass Benno Jungo den Olympia-Aspirant Steven Graf besiegte, bekam dadurch nur noch zur Randnotiz. In dieser Verfassung ist der sympathische Doppellizenzringer von der RS Sense für die Hergiswiler eine extrem wertvolle Verstärkung.

9. Medaille in Folge

Die Entschäuschung über die Finalniederlage wich schon bald der Freude über die Silbermedaille. Kriessern hatte auf allen zehn Positionen keine wesentliche Schwachstelle. Die Ostschweizer haben sich den Schweizermeistertitel verdient. Unschlagbar waren sie jedoch keinesfalls. Den Hergiswilern fehlte in beiden Finalkämpfen die letzte Konsequenz, welche oftmals mit einem gewissen Wettkampfglück anzutreffen ist. Der 2. Schlussrang ist für die Ringer aus dem Kräuterdorf ein grossartiger Erfolg, nach missratenem Saisonstart. Für die RRH ist dies seit 2008 bereits das 9. Jahr welches mit Edelmetall endet. Man darf gespannt sein, ob es den Napfringer gelingt im nächsten Jahr zum 50-jährigen Jubiläum das «Stängeli» voll zu machen.

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