Heimsieg über Schattdorf, 2. Zwischenrang und vorzeitige Halbfinal-Qualifikation lautet das Fazit der Napfringer. Der Kampf war aber alles andere als ein Spaziergang. Die Urner erwiesen sich einmal mehr als zähe Wiedersacher.
Die Zeit der Experimente ist vorbei. Hergiswil wollte nichts mehr anbrennen lassen. So entschied man sich bis 57 kg erstmals in der laufenden Saison für Thomas Wisler. Der abgehungerte Routinier sorgte mit seinem Schultersieg dafür, dass die Gastgeber in den drei leichtesten Kategorien mindestens den einten Sieg einführen.
Gebrüder Suppiger bieten nicht nur im TV gute Unterhaltung
Auf Fahrplan blieb Martin Suppiger im Mattenduell gegen Kranzschwinger Elias Kempf. Dies nur einen Tag nach Ausstrahlung der SRF-Sendung „Jobtausch“, wo er sich mit Bruder Thomas in den USA im Show-Wrestling versuchte. Dass Nachwuchskräfte Julian Unternährer und Marcel Kurmann gegen starke Gegner verlieren, war budgetiert. Die Schweizermeister unter der Urnern Simon Gerig und Sven Gamma verteilten keine Geschenke und gewannen mit Höchstpunktzahl.
Was dann folgte, stand hingegen bestimmt nicht im setzt griffbereiten Notizbuch von Trainer János „Johnny“ Marosvölgyi. Der wiedererstärkte Akos Korica erlebte ein Déjà-vu. Keiner beherrscht in der Schweizer Ringerszene den Hünftschwung besser als Michael Jauch, was Korica wie bereits in der Vorrunde schmerzlich in Erinnerung gerufen wurde. Mit Schultersieg führte der Team-Oldie die Gäste zur 12:7-Pausenführung.
Kurmann bringt Kaderringer in arge Bedrängnis
Kurzen Prozess machte Thomas Suppiger. Sein schneller Schultersieg und der klare Punktesieg von Marco Hodel brachte die Napfringer zurück ins Geschäft. Schattdorf ging zwei Duell vor Kampfende aber nochmals in Führung. Juli Kurmann bot Nicolas Christen mehr als Paroli. Eine faustdicke Überraschung lag in der Luft. Kurmann lag zur Pause nicht unverdient 3:0 in Front. Erst eine Minute vor Kampfende vermochte der internationalen Grecoringer von Schattdorf aus angeordneter Banklage mit Ausheber und Durchdehern entscheidend zu punkten.
Der 30-jährige Patrick Stadelmann liess davon nicht aus dem Konzept bringen und besiegt den aufsässigen Mateo Dodos mit 7:1-Punkten. Fabian Epp hätte mit einem 4:0-Erfolg die Urner doch zum Sieg führen können. Es kam aber ganz anders. Martin Grüter punktete seinen Kontrahenten im abschliessenden 74er Freistil-Kampf mit sehenswerten Aktionen aus.
Da Willisau in der anderen Begegnung Freiamt besiegte, zerplatzten letztlich auch alle theoretischen Chancen der Schattdörfler auf eine erneute Halbfinalteilnahme. Es sind wieder die „Big 4“, welche das Edelmetall untereinander ausmachen werden. Verlaufen die beiden letzten wie die bisherige Saison, wird das derzeit zweitplatzierte Hergiswil auf Freiamt und Willisau mit Zwischenrang 4 auf Leader Kriessern treffen. Haben gewisse Teams andere Pläne? Möglich sind jedoch noch alle Partien, denn ab Runde 8 ist taktieren wieder möglich.