Die Hergiswiler Ringer kehren überraschend ohne Punkte aus Schattdorf zurück. Den Rückstand aus der ersten Halbzeit vermochte man gegen die willensstarken Urner nicht mehr wettmachen. Es ist das Wochenende der Aussenseiter, so siegte Tabellenschlusslicht Einsiedeln über Favorit Willisau.
Der Kampf um die Halbfinal-Qualifikation bleibt spannend. Die vermeindlichen Aussenseiter Schattdorf und Einsiedeln rütteln an der Vormachtstellung der Spitzenteams aus dem Luzerner Hinterland. Im 2014 konnten die Hergiswiler im Urnerland den Kopf gerade noch aus der Schlinge ziehen. Ein Jahr später jubelt Schattdorf frenetisch über den verdienten Erfolg. Der überraschende Schultersieg von Sven Gamma über Thomas Wisler entfaltete dem Heimteam eine Euphorie, welche die Hergiswiler nicht mehr zu stoppen vermochten.
Rölli startet nach Mass
Im Generationenduell punktete der 19-jährige Patrick Rölli den Schattdorf-Präsidenten Stephan Imholz mit technischer Überlegenheit aus. Martin Suppiger baute die Führung im Schwergewicht für die Gäste mit einem sicheren Punktesieg über Michael Jauch aus. Danach erlitt der RRH-Express eine schwerwiegende „Stellwerkstörung“. Sven Gamma überraschte Thomas Wisler mit einem Hüfter, mit welchem er ihn nur 10 Sekunden nach Anpfiff auf die Schultern spedierte.
Urs Felber konnte sich im Freistil bis 97 kg nicht vom kräftebedonten Kampf des Schwingers Elias Kempf lösen. Mit der 1:2-Niederlage muss sich der Maurer was das Resultat angeht, nicht viel vorwerfen lassen. Einen engagierten Einsatz lieferte David Wisler ab. Mehr als ein Punktegewinn lag im für ihn ungewöhnten Freistil nicht drin.
Akos Korica führte die RRH mit einem souveränen Sieg gegen den bisher ungeschlagenen Ruedi Appert auf 10:12-Punkten heran. Patrick Stadelmann hätte im Spitzenduell gegen WM-Teilnehmer Nicolas Christen den Sieg aus Sicht der Gäste verdient. Er war es, der als einziger Athlet eine zählbare Aktionswertung auf die Matte brachte. Das Wettkampfsprotokoll liest sich jedoch zu Gunsten des in Rothenburg wohnhaften Urners. Mannschaftsführer Raphael Kaufmann brachte leider gegen Heinz Zberg nicht viel Zählbares zu Stande.
Kunz diesmal ohne Happy-End
Die ganzen Hoffnungen lagen auf den Schultern der beiden Ringer bis 74 kg. Im Freistil löste, der in diesem Jahr sehr stark ringende Martin Grüter seine Aufgabe gegen Pascal Gisler souverän. Im Stand von 15:18 trat Patrick Kunz zum alles entscheidenden letzten Kampf an. Dodos Mateo liess sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen uns brachte den viel umjubelten Schattdörfler-Sieg ins Trockene.
Hergiswil verlohr den Kampf nicht im letzten Duell sondern bereits vor der Pause. Der 4-Punkte-Rückstand war letztlich zu gross, zumal alle fünf Kämpfe im zweiten Abschnitt auf Messers Schneide lagen. Die Napfringer konnten ihr Potenzial noch nicht vollumfänglich abrufen. Mit der Niederlage verschenken die Hergiswiler die zwei glücklich gewonnenen Punkte gegen Willisau, welches es am selben Abend auch nicht besser erging. „Unter diesen Kampf müssen wir möglichst schnell einen Schlussstrich ziehen“. Der Fokus richtet der RRH-Präsident Daniel Stadelmann nach vorne. Zur Kilbi wird am nächsten Samstag genau dieses Einsiedeln in der Steinacherhalle gastieren, welches Willisau erfolgreich ein Bein stellen konnte.
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RR Schattdorf – RR Hergiswil 20:16 (8:12). Grundmatte Schattdorf. Kampfrichter Kilian Motzer. 200 Zuschauer.
57 F Imholz Stephan – Rölli Patrick 6:22/1:4
61 G Gamma Sven – Wisler Thomas Schultersieg/4:0
65 F Gerig Simon – Wisler David 17:2/4:1
70 G Christen Nicolas – Stadelmann Patrick 4:2/2:1
74 F Gisler Pascal – Grüter Martin 2:8/1:3
74 G Dodos Mateo – Kunz Patrick 10:6/2:1
80 F Zberg Heinz – Kaufmann Raphael 7:1/3:1
86 G Appert Ruedi – Korica Akos 0:2/0:2
97 F Kempf Elias – Felber Urs 6:4/2:1
130 G Jauch Michael – Suppiger Martin 3:7/1:2
