Einen Punkt aus dem Freiamt entführt

12. Oktober 2014

Hergiswil und Freiamt trennen sich in einem bis zur letzten Sekunden hochspannenden Kampf unentschieden. Die Napfringer zeigten eine bärenstarke Teamleistung, waren sie doch nach Bekanntgabe der Aufstellung als Aussenseiter gehandelt worden. Mit dem Punktegewinn festigen die Hergiswiler Ringer gegen ein verstärktes Freiämter-Team den dritten Tabellenplatz.

Spannender hätte der Ausgangslage vor dem Duell der Finalisten von 2012 nicht sein können. Wer verliert, wird in der Rückrunde gehörig unter Druck stehen um den Anschluss an die „Big Four“ nicht zu verlieren. Die Napfringer traten in gewohnter Formation an. Nur der abwesende Martin Grüter wurde durch Philippe Kunz ersetzt. Grössere Rochaden erfolgten auf Seiten der Gastgeber. Edeljoker Thomas Wild aus Weinfelden kam erstmals zum Einsatz. Trainer Thomas Murer schnürrte selbst die Ringerschuhe, indem er den zuletzt enttäuschenden Routinier Christian Huwiler eigenhändig aus der Startelf verbannte. Damit war klar, die Freiämter wollten die Hypothek auf der Niederlage gegen Schattdorf unbedingt im direkten Duell gegen den Titelverteidiger wettmachten.

Rölli’s Ernte harter Arbeit

Einen Strich durch die Rechnung der auf Sieg eingestellten Freiämter machte ihnen Patrick Rölli. Ihm gegenüber stand Matthias Schwegler vom TV Ufhusen, welcher vor Jahresfrist noch in Diensten der Hergiswiler stand. Rölli war perfekt auf Schwegler eingestellt und bezwang diesen durch gezielte Beinangriffe. Der Hergiswiler Trainerstab verstand es, auf eigene Gewächse zu setzten und vertraute dem jungen Athleten trotz vorgängig durchzogener Bilanz einen Startplatz in der ersten Mannschaft an. Einige Lehrjahre und viele schweisstreibende Trainings später, entwickelt sich Patrick Rölli zum abgeklärten Mattenkämpfer in den Reihen des zweifachen Schweizermeisters.

RRH-Topfighter des Abends: Patrick Rölli legten mit seinem Sieg über Matthias Schwegler den idealen Grundstein.

Akos Korica führte die Napfringer gegen Manuel Stierli zur zwischenzeitlichen 6:1-Führung. Nach 5-minütiger Vorwärtsbewegung, so siehts es das Reglement vor, musste der Unparteiische Gregor Meier den Mann in Blau wegen Passivität vorzeitig disqualifizieren. Erste Frustreaktionen meldeten sich in der Ecke der Freiämter. So forderten sie im darauffolgenden Kampf von Thomas Wisler fast ununterbrochen dieselbe Sanktion, welche ihr vorheriger Athleten erfahren musste. Im Gegensatz zu Stierli beteiligte sich Wisler am Kampf und punktete in zwei Aktionen. Die Punkteniederlage gegen einen abgeklärten Thomas Wild konnte er dennoch nicht abwenden.

Jungo bringt schweren Brocken ins Wanken

Den Gewichtsnachteil von 15 Kilogramm hinderte Benno Jungo zu keinem Zeitpunkt gegen den Eidgenossen Pascal Gurtner ordentlich aufs Gaspedal zu drücken. Im ersten Abschnitt erstickten seine Angriffe in der körperlichen Überlegenheit seines Gegenübers. Mit zunehmender Kampfdauer schien sich das Blatt zu wenden und Jungo stand kurz der Überraschung. Nur wenige Sekunden vor Kampfende gelang dem in Rücklage liegenden Gurtner die erlösende Punktewertung durch eine Kopfklammer. Eine gesunde Portion Respekt brachte Marco Hodel in den Kampf gegen Kaderringer Michael Bucher. Letztendlich gewann verdientermassen der erfahrenere der beiden filigranen Freistilkünstler.

Damit die 10:6-Pausenführung zum Sieg der Hergiswiler reichte, war ein Exploit nötig. Kurz davor stand Juli Kurmann in einer erneut beispielhaften Willensleistung. Bis zum allerletzten Atemzug forderte er dem Junioren-Kaderringer Roman Zurfluh alles ab. Gäbe wie beim Fussball eine Verlängerung, so wäre die 3:2-Führung des Freiämters wohl nach den ordentlichen sechs Minuten Kampfzeit gefallen. Patrick Stadelmann hielt die Hergiswiler weiter im Rennen. Der 28-jährige Schreiner liess sich von anfänglicher Rücklage nicht beirren und drehte den spannenden Kampf gegen Stephan Strebel von 1:4 auf 10:4 zu seinen Gunsten.

Eine ebenfalls tadellose Vorstellung lieferte Philippe Kunz. Lange hielt er die internationale Kaderhoffnung Nico Küng in Schach und sicherte den Hergiswilern einen wichtigen Mannschaftspunkt. In einem taktisch geprägten Mattenkampf setzte sich Raphael Kaufmann gegen den überraschend reaktivierten Thomas Murer mit 2:1-Mannschaftspunkten durch. Im letzten Kampf des Abends rettete Pascal Strebel den durchzogenen Abend der Freiämter. Der Olympiateilnehmer von London war dem aufopfernden Patrick Kunz zu überlegen, sodass dieser die 0:4-Niederlage nicht abwenden konnte.

Überzeugende Mannschaftsleistung

Wie lange der demonstrative Siegesjubel zum Punktegewinn in den Köpfen der Freiämter anhielt, wird deren Geheimnis bleiben. Die Mannschaftsaufstellung machte die Hergiswiler Ringer auf einen Schlag vom Favoriten zum Underdog. Beeindruckten wussten die Athleten um Coach János Marosvölgyi mit dieser neuen Ausgangslage umzugehen. Die Napfringer legten eine tadellose Leistung an den Tag. Alle zehn Ringer kämpften von der ersten bis zur letzten Sekunde. Nicht im letzten Kampf sondern in einer handvoll vorhergehenden Duellen wäre ein zusätzlicher Punkte und der damit bedeutende Sieg für den Titelverteidiger möglich gewesen. Mit der Punkteteilung können beide Teams leben. Während es für Hergiswil ein gewonnener Punkt ist, kann Freiamt zwar etwas Luft schnappen, steht mit dem punktegleichen Schattdorf auf Zwischenrang 4 jedoch weiterhin unter Zugszwang.

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