Wie die Ringersaison 2013 aufgehört hat, so fängt die Saison 2014 an: Mit der Begegnung zwischen Hergiswil und Kriessern. RRH-Präsident Daniel Stadelmann erwartet einen schwierigen Kampf für den Meister.
Die Hergiswiler Ringer reisen morgen zum Saisonauftakt mit guten und schlechten Erinnerungen in die Ostschweiz. Die guten: Am 14. Dezember des letzten Jahres gewannen sie den entscheidenden Finalkampf gegen Kriessern mit 25:14. Und standen schon früh als Schweizer Meister fest. Es war eine regelrechte Demonstration der Napfringer, welche so niemand erwarten konnte. Denn – und das sind die schlechten Erinnerungen – in der Vorrunde hatten sie grosse Mühe mit den Rheintalern. 16:27 verloren sie zu Hause, 14:24 auswärts – es war auch damals der erste Kampf der Saison.
«Die Resultate fielen deutlicher aus als die Kämpfe waren», relativiert RRH-Präsident Daniel Stadelmann. Er macht aber klar, dass der Match morgen Abend für Hergiswil erneut schwer wird. «Wir werden auch in diesem Jahr eher verhalten in die Saison starten», sagt er. «Uns fehlen mit den Verletzten Martin und Thomas Suppiger zwei sehr wichtige Ringer. Zudem wollen wir zu Beginn der Saison erneut jungen Ringern die Chance geben, in der höchsten Liga Erfahrung zu sammeln.»
«Von Kampf zu Kampf steigern»
Das Ziel sei, sich wie im letzten Jahr von Kampf zu Kampf zu steigern und dann im Halbfinal aufzutrumpfen. «Bis dann sind hoffentlich auch die beiden Suppiger-Brüder wieder einsatzbereit.» Als Saisonvorgabe hat sich die RRH in erster Linie die Finalteilnahme gemacht. «Wenn wir das schaffen, werden wir natürlich versuchen, den Titel zu verteidigen», sagt Daniel Stadelmann. «Aber das ist zurzeit noch weit weg.»
Willisau als grösster Konkurrent
Als grössten Konkurrenten im Kampf um den Titel sieht Daniel Stadelmann in dieser Saison Nachbar Willisau. «Der RCW wird sehr stark sein, das hat sich bereits im letzten Jahr abgezeichnet. Es ist eine junge, aufstrebende Mannschaft und für mich klar ein Finalanwärter.» Auch Kriessern werde im Kampf um den Titel wieder ein Wörtchen mitreden. Freiamt schätzt Stadelmann als nicht ganz so stark ein. «Aber auch sie sind sicher nicht zu unterschätzen.» Ebenfalls ernst nehmen sollte man laut Stadelmann Aufsteiger Einsiedeln. «Die Innerschweizer haben den gleichen Elan wie wir damals nach unserem Aufstieg.» Zudem seien einige NLA-Ringer wieder ins Team zurückgekehrt. «Die Mannschaft ist klar stärker einzustufen als Brunnen im letzten Jahr.»
Ein Umdenken ist gefragt
Eine Herausforderung für alle Mannschaften ist es, sich an die neue Punkteverteilung zu gewöhnen (siehe Kasten rechts). Das Ziel müsse sein, möglichst viele Kämpfe mit fünf Wertungspunkten Unterschied zu gewinnen und so jeweils drei Mannschaftspunkte anstatt nur zwei zu holen. «Das verspricht noch spannendere Kämpfe als früher», so Stadelmann. Doch von den Ringern auf der Matte brauche es ein Umdenken. «Und von den Coaches am Mattenrand viel Überblick.» Wenig Einfluss auf die Stärkeverhältnisse erwartet Stadelmann von den neuen Gewichtsklassen (siehe Kasten oben).
Die Vorfreude ist gross
Die Freude bei Daniel Stadelmann ist gross, dass es wieder losgeht. «Wir haben seit Ende letzter Saison auf diesen Moment hin gearbeitet. Endlich sehen wir, ob wir alles richtig gemacht haben.»
Die Ringersaison sei eine strenge, aber schöne Zeit – und Letzteres nicht nur aus sportlicher Sicht. «Man verbringt viele Abende zusammen mit Leuten, welche die gleiche Freude am Ringsport haben.» Im Mittelpunkt stehe neben dem Sport auch das Pflegen von sozialen Kontakten, der Zusammenhalt unter den Ringerfans – ja des ganzen Dorfes.
Den ersten Heimkampf bestreitet Hergiswil in einer Woche gegen Schattdorf. Zuvor startet Hergiswil II in der Steinacherhalle mit dem ersten 1.-Liga-Turnier in die Saison.
