Die Napfringer zeigen Moral und finden im Derby gegen Willisau zurück auf die Siegerstrasse. Das Duell zwischen dem aktuellen Schweizermeister und dem Rekordmeister stand einmal mehr unter besonderen Vorzeichen. Während die gebeutelten Hergiswiler das dringend benötigte Erfolgserlebnis einfahren konnten, war es für die Gastgeber die erste Niederlage nach einem beeindruckenden Höhenflug.
Nicht das Schlussresultat und auch nicht die Tatsache ob Sieg oder Niederlage, sondern die Art und Weise wie sich jeder einzelne Ringer auf der Matte präsentierte, war das Hauptaugenmerk auf Seiten der Hergiswiler. Der Erfolg über den bisherigen Leader gibt keinen Anlass um in Euphorie auszubrechen, sondern ist lediglich als kleiner Schritt in die richtige Richtung zu bewerten. Die Willisauer haben ihrerseits mit einer eher defensiven Aufstellung den Sieg nicht zwingend gesucht. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung und zurück gewonnenem Kampfgeist vermochten die Hergiswiler zu überzeugen. Der Derbysieg ist ein schöner Nebeneffekt auf dem harten Weg zurück zum Winner-Team.
Erstmals Mannschaftspunkte sicherte sich David Minder dank einer beherzten Leistung im Nachwuchsduell mit Jan Troxler. Zum vorzeitigen Highlight des Abends kam es bereits im zweiten Kampf des Abends. Martin Suppiger‘s Jubel unter lautstarker Unterstützung aus dem eigenen Fanlagers kam zu früh. Es wäre die erste Niederlage von Marco Riesen auf nationaler Ebene gewesen, aber das aktuelle Regelwerk wollte es anders. 7:7 das Schlussresultat des Gigantenduells mit glücklicherem Ende für den internationalen Freistil-Spezialisten aufgrund der höheren Punktewertungen. Mit einer Pausenführung von 4:0 Punkten sah es lange nach einem Triumph von Suppiger aus, ehe Riesen in zweiten Abschnitt zusetzten konnte und schlussendlich den Sieg in Extremnis rettete.
Suppigers Auftritt brachte Schwung in den Motor des Herausforderers. Pascal Jungo verwirbelte Timon Zeder durch technische Überlegenheit, ehe Akos Korica als kampfloser Sieger vier weitere Punkte auf das RRH-Konto einfuhr.
Eine starke und beherzte Leistung zeigte auch Martin Grüter im Grecokampf gegen Roger Heiniger. Sein Punktgewinn verschaffte den Hergiswilern eine knappe Pausenführung von 11:10 mit Hochspannung auf den zweiten Abschnitt. Als weiterer Schlüsselkampf kann der vorzeitige Sieg von Benno Jungo bezeichnet werden, welcher den Napfringern eine gute Ausgangslage für die Schlussphase verschaffte. Der Leihringer aus Sense ist wahrlich eine hervorragende Unterstützung und überzeugte gegen Dominik Bossert auf ganzer Linie.
Kilian Aregger brachte den Rekordmeister mit seinem Punktesieg gegen Marco Hodel wieder heran. Jonas Bossert wollte es seinem Teamkameraden gleichtun und startete gegen Thomas Suppiger frech. Der ungeschlagene Suppiger war daraufhin gefordert und ging wenig später in Führung. Nach einem Ausheber des übermächtigen Hergiswilers musste Bossert den Kampf aufgrund einer unglücklichen Fussverletzung leider vorzeitig aufgeben.
Nach zwei Dreier-Wertungen von Samuel Scherrer konnte Patrick Kunz nach gutem Auftakt leider keine Aufholjagd mehr starten. Dadurch lag die Entscheidung über Sieg oder Niederlage des prestigeträchtigen Derbys im allerletzten Kampf. Mannschaftskapitän Raphael Kaufmann brachte den Hergiswiler Erfolg durch einen kontrollierten Kampf sicher nach Hause.
Die Erleichterung auf Seiten des Schweizermeisters war gross. Sie wollten die Schmach aus der Heimniederlage gegen Kriessern nicht auf sich sitzen lassen und zeigte eine starke Reaktion.
