Die dezimierten Napfringer zogen gesten in Muri einen schwarzen Abend ein. Alle fünf Kämpfe vor der Pause gingen verlohren. Danach zeigten die Hergiswiler Ringer Moral und starteten eine starke Aufholjagt, die Hypothek aus erster Halbzeit war jedoch bereits zu gross.
Denkbar ungünstig starteten die Hergiswiler in die Spitzenbegegnung. Im Auftaktkampf musste sich Daniel Willi, durch Rückenprobleme behindert, erstmals in dieser Saison geschlagen geben. Im Schwergewicht waren die Freiämter ringerisch überlegen. Nachdem Thomas Wisler gegen seinen Kontrahenten kein gewinnbringendes Rezept fand, war Youngster Marco Hodel näher an einem Erfolg. Sein starker Kampf wurde durch die umstrittenen Punktewertungen jedoch äusserts undankbar honoriert, worauf das Pausenresultat von 3:17 ein hartes Verdikt verdeutlichte.
Insbesondere die beiden Aushängeschilder Patrick Stadelmann und Thomas Suppiger zeigten Sportlermoral und dominierten ihre nicht zu unterschätzenden Gegner nach Belieben. Akos Korica agierte ebenso ungefährdet, währenddessen Raphael Kaufmann sein ganzes Ringerkönnen für den umjubelten Sieg in die in die Waagschale werfen musste. Durch vier Siege in Folge konnten die Napfringer nochmals aufschliessen. Olympia-Teilnehmer Pascal Strebel besiegelte jedoch im abschliessenden Duell gegen Patrick Kunz den Heimsieg der Freiämter.
Auch nach der deutlichen Niederlage dürfen die Hergiswiler unverändert optimistisch bleiben. Denn gegenüber den Aargauern können sie in Punkto Aufstellung wie auch in sportlicher Hinsicht noch deutlich zulegen. Die RS Freiamt übernimmt die Tabellenführung und meldet damit ihre berechtigten Final-Ambitionen an. Ob sie ihre aktuell bestechende Form bis in die entscheidende Phase der Mannschaftsmeisterschaft konservieren könnnen, wird sich Mitte November zeigen.
