Das Warten hat endlich ein Ende, nach den Sommerferien ist im Kräuterdorf wieder das Ringerfieber ausgebrochen! Mit dem Auftaktsieg gegen Brunnen starteten die Hergiswiler erfolgreich in die neue Saison. Die Gegenwehr der Schwyzer zerbrach unerwartet schnell, zu gross war wohl der Respekt vor dem Vize-Schweizermeister.
Besonders gespannt war man auf einige Premieren auf und neben der Matte, welche sich allesamt als voller Erfolg erwiesen.
Grosse Augen machten Zuschauer beim Betreten der Steinacherhalle. Oberhalb der Matte thront ein Videowürfel, wie man diese bisher nur aus den grossen Sportstadien kannte. Damit bieten wir unseren Sponsoren einen noch besseren Werbeauftritt und können mit gezielten Live-Übertragungen und Wiederholungen aus dem Kampfgeschehen den Ringsport aufwerten.
Ebenfalls eine Premiere durfte Janos Marosvögyi (besser bekannt als Jonny) als Coach der 1. Mannschaft erleben. Er übernimmt das Amt von Hanspeter Wisler, welcher die Hergiswiler Ringer über 23 Jahre vom Mattenrand betreute und nun aus beruflichen Gründen kürzer treten muss. Jonny ist bereits jahrelanger Trainer und kennt die Mannschaft bestens.
Und zu guter Letzt des Premierenabends durfte sich Daniel Willi über seinen persönlichen Einstand in der NLA freuen. Der sympathische 22-jährige Belper ist ein vielversprechendes Talent und unterstützt die Napfringer in dieser Saison mittels Doppellizenz in der tiefsten Gewichtsklasse. Von der ungewohnt grossen Kulisse liess sich bereits international erprobte Polymechaniker jedoch keinerlei einschüchtern. Mit kontrollierten Angriffen wies er seinen Kontrahenten schnell in die Schranken und sicherte den Hergiswilern durch technische Überlegenheit die ersten vier Mannschaftspunkte.
Ebenso makellos blieben die Gebrüder Martin und Werner Suppiger. Ihre beiden Gegner Franz Föhn und Roman Weiss sind ebenfalls erfolgreiche Schwinger. Dass auf der Matte das Stärkeverhältnis jedoch klar auf Seiten der Turnschwinger Suppiger’s liegt, demonstrierten sie eindrücklich ohne Punkteverlust.
Vor der Pause erlitten die Napfringer mit Thomas Wisler und Martin Grüter einen kleinen Dämpfer. Unerwartet ging Thomas Wisler im umkämpften Duell mit Patrick Dähler erstmals als Verlierer von der Matte. Unter seinen Möglichkeiten blieb Martin Grüter bei seinem zweiten NLA-Einsatz gegen den Lukas Bossert. Im Vollbesitz seiner Kräfte hätte er dem flinken Leihringer aus Willisau deutlich mehr abverlangt.
Nach der Pause beim Stand von 11:6 nahm der Hergiswiler-Express zusätzlich an Fahrt auf. Ohne Mühe brachten Akos Korica, Thomas Suppiger und Alen Kacinari ihre Siege ins Trockene. Trotz der intensiven Vorbereitungen auf die schlussendlich verpasste Olympia-Qualifikation ist Thomas Suppiger bereits wieder in absoluter Topform. Wie schon vor drei Wochen am Waldstättercup demonstriere er auf sportlicher Ebene „…in diesem Jahr kann kommen wer wolle…“.
Viel Freude bereitete den rund 450 Zuschauern auch Marco Hodel. Nach der letztjährigen Übergangssaison, in welcher er zwei Gewichtsklassen gestiegen ist, will er sich bis 66 kg Freistil gegen das starke Umfeld durchsetzten. Entsprechend zielstrebig trat „Sori“ auf die Matte um den abwesenden Greco-Spezialisten Patrick Stadelmann zu vertreten. Der 18-jährige Elektroinstallateur-Lehrling dominierte seinen Gegner nach Belieben und wurde zum „RRH-Topfighter des Abends“ erkoren!
Im abschliessenden Kampf war der Stilarten-Nachteil für Patrick Kunz gegen den kräftigen Martin Bussmann zu gross. Mit Bestimmtheit würde er sich für die Punkteniederlage gerne im Freistil revanchieren.
Die Napfringer besiegten die vermeintlich unbequemen Ringer aus Brunnen deutlich. Mit der Ringerstaffel Kriessern, dem letztjährigen Schweizermeister und Finalgegner folgt nach einer Woche Pause ein weitaus aussagekräftigerer Gradmesser.
