Selbstsicher auf Gold-Kurs bleiben

9. Dezember 2011

Die Höhe eines allfälligen Sieges gegen Kries­sern spielt heute in Widnau keine Rolle. Wichtig ist für Hergiswil nur der Sieg. Patrick Stadelmann sagt, warum sein Team heute einen dritten und alles entscheidenden Kampf erzwingt.

von Renato Cavoli

Er ist einer der konstantesten Punktesammler im seit knapp drei Jahren sehr erfolgreichen Hergiswiler Team. Der 25-jährige Schreiner Patrick Stadelmann, Greco-Spezialist und einer von gleich mehreren Schweizer Olympia-Anwärtern für die Sommerspiele 2012 in London.

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London? Der nächste Olympiaort und Londons mondäne Metropole mit den exklusivsten und angesagtesten Kleider-Boutiquen muss warten, ehe es auch Patrick Stadelmann wieder international «packt», ehe auch er wieder an Olympia, und, auf deutlich geringerer Prioritätsstufe, an «tea-time» und Königshaus denkt. «Jetzt gilt mein Fokus und der unserer ganzen Mannschaft, inklusive Betreuer und Fans, nur einem Ziel: Wir wollen in Widnau gegen Kries­sern zum dritten Mal in dieser Saison gewinnen und so einen dritten Finalkampf erzwingen», sagt Patrick Stadelmann. Sein Vater Walter führt den Verein mit Herzblut. Mit Patrick, dessen jüngerem Bruder Marco und Fabian, dem ältesten seiner «Buben», weiss der Präsident gleich drei Söhne ringenderweise am für ihn «richtigen Ort», bei der RR Hergiswil.

Patrick Stadelmann kann, was seinen eigenen Kampf angeht, zufrieden auf das erste Finalrundenduell vom letzten Samstag zurückblicken. Kries­serns David Hungerbühler hatte nie eine echre Chance auf den Sieg. Der Hergiswiler wurde seiner Favoritenrolle gerecht, «auch wenn ich etwas unkonzentriert begann und dafür auch mit einem Punkt bestraft wurde. Aber», so Stadelmann weiter, «danach wusste ich, was zu tun ist. Ich habe meinen Gegner klar auspunkten können. Schade nur, dass meine letzte Aktion nicht mehr zu hundert Prozent gelang.»

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Am «Ende der Welt»


Am Schluss war es ein 3:1-Sieg für Pat­rick Stadelmann, der auch heute Abend wieder mit David Hungerbühler im 66er-Gewicht als Gegner rechnet. «Ich muss diesmal von Beginn weg hellwach sein und noch zwei Schritte konsequenter kämpfen», stellt er sich das Pflichtenheft für seinen zweiten Finalauftritt 2011 gleich selber aus.

Zur Zeit absolviert Patrick Stadelmann einen Spitzensportler-WK in Magglingen. Und zwar zusammen mit Teamkollege Thomas Suppiger und anderen international erprobten Schweizer Mattenkämpfern. Kriesserns Urs Wild ist genauso dabei wie Freiamts Pascal Strebel und die Willisauer Marco Riesen und Rekrut Jonas Bossert. Sie alle profiterien von sehr guten Trainingsbedingungen am «End der Welt», wie eine der Hallen in Magglingen heisst.

Gestern Freitag durften die Ringer für ein verlängertes Wochenende nach Hause. Was Sinn macht. Denn für alle von ihnen stehen heute Samstag, oder, im Fall von Willisau und Freiamt, morgen Sonntag, Finalkämpfe um die Plätze eins und zwei sowie drei und vier an. Aber das grosse Duell gegen die RS Kriessern, den erklärten Titalfavoriten, geistert natürlich schon seit Wochenbeginn in Patrick Stadelmanns Kopf herum. Er weiss, dass es erneut sehr eng werden kann. «Wir haben am letzten Samstag nur vier von zehn Kämpfen gewonnen und trotzdem gesamthaft nur mit zwei Punkten Differenz verloren», sagt er.

 

«Wenn alles gut läuft»


Patrick Stadelmann ist vom Gelingen der «Aktion Widnau» überzeugt. «Wenn alles gut läuft, dann können wir im Rückkampf sechs Siege erringen. Aber dann müssen alle diese Duelle wirklich für uns laufen. Ich denke jedoch, dass auch fünf Siege reichen könnten.»

Patrick Stadelmann macht einen sehr selbstsicheren Eindruck vor dem Gang in die Ostschweiz. Er weiss, im Sport verlieren die «Zweifler». Nur wer von sich, seinen Fähigkeiten und seinem Team überzeugt ist, hat in «engen Partien» Aussicht auf Erfolg. Selbstsicherheit ja, Überheblichkeit nein. Das ist auch Patrick Stadelmanns Devise für den Auftritt heute Abend im Widnauer Sportzentrum Aegeten. Am letzten Samstag, sagt er, sei Kries­sern sicher auch vom Glück begünstigt gewesen. Aber nicht nur. «Sie haben Kämpfe für sich entschieden, die wir für uns ‹gebucht› hatten. Es wird auch heute ein heisses, ein umstrittenes Duell. Wir haben alles getan, um diesmal das bessere Ende für uns zu behalten.»

Überraschen können sich die zwei Finalteams heute Abend nicht mehr. Zu gut kennt man sich. Zu ausgeglichen sind die einzelnen Gewichte besetzt. Nein», sagt auch Patrick Stadelmann, «rein taktisch gibt es wohl nicht viele Möglichkeiten, wie wir die Kries­sener noch ‹erwischen› könnten. Wir werden sie mit unserer Wucht überraschen, mit unserem Siegeswillen. Sie müssen vom ersten Kampf an spüren, dass wir noch nicht aufgegeben haben.»

 

Trainingslager zahlt sich aus


In diesen Tagen ist Patrick Stadelmanns Kopf total auf den Ringsport «codiert». Zuerst geht es mit seinem Team darum, einen dritten Finalkampf zu erreichen. «Dort», so der passionierte Motorradfahrer, «beginnt dann alles wieder bei Null.» Mit moralischen Vorteilen für das Napf-Team, bleibt hinzuzufügen. Denn Kries­sern will schon heute Abend zu Hause den Sack unbedingt zumachen.

Nach dem SM-Final steht für Stadelmann erst einmal eine kleine Pause an, bevor im Januar der zweite Sportler-WK ansteht. Und im Februar geht es dann, wie schon 2011, in die Ukraine ins Trainingslager. «Ich habe erst jetzt das Gefühl, dass sich dieses intensive Trainingsprog­ramm in der Ukraine für mich auszuzahlen beginnt», sagt Patrick Stadelmann. Was heisst da «erst jetzt?» «Genau jetzt» benötigen die Hergiswiler Ringer und Patrick Stadelmann die Bestform. Wer Kriessern packen will, muss topfit und voller Selbstvertrauen sein. Der Greco-Spezialist und seine Teamkollegen scheinen diese Voraussetzungen zu erfüllen.

Die Fanclub der RR Hergiswil organisiert eine Fan-Carfahrt nach Widnau. Abfahrt heute Samstag, 14 Uhr, beim Restaurant Kreuz in Hergiswil; Anmeldungen bei Markus Lustenberger, 041 979 08 68, oder 079 776 71 59. Erwachsene 30 Franken; Schüler 20 Franken.

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