Die Hergiswiler müssen eine bittere Derby-Niederlage hinnehmen. Die Steinacherhalle war mit 820 Zuschauer proppenvoll und die Vorfreude riesig. Das Duell gegen den Nachbarn aus Willisau verlief jedoch nicht nach den Vorstellungen der Napfringer.
Die Ausgangslage vor dem Kampf war offen. Die Hergiswiler zeigten aber zu wenig Biss. Je 5 Kämpfe konnten beide Teams für sich entscheiden. Obwohl die Partie bis zum letzten Kampf offen war, gaben die Napfringer den Sieg schon viel früher aus der Hand. Bei allen 5 Niederlagen holte man keinen Punkt und verlohren zu Null, was sich auf die Endabrechnung bekanntlich fatal auswirkt.
Zum Auftakt machte Thomas Wisler mit Alex Knecht kurzen Prozess und schulterte ihn noch im ersten Kampfabschnitt. Im Schwergewichtskampf traf Martin Suppiger auf den Schwinger Stefan Burkhalter. Martin rang clever, bis auf den einen unnötigen Punkt, welcher er im zweiten Abschnitt abgab. Aus dem Klinsch konnte er gegen den 113 kg-Riesen gar mit einem Ausheber punkten, dies sehr zur Freude der zahlreichen Zuschauer!
Marco Hodel vermochte im Greco den heranstürmenden Kurt Bachmann nicht zu halten. Mit 0:4 durch technische Überlegenheit hat sich Marco jedoch unter seinem Wert besiegen lassen. In seinem ersten Mattenkampf konnte Willy Graber nicht überzeugen und blieb mit 0:3 ohne Mannschaftspunkte. Seine physische Stärke konnte den technischen Finessen von Andreas Reichmuth nicht entgegenhalten.
Bis 66kg war der körperliche Unterschied zwischen Pascal Jungo und Kilian Aregger nicht zu übersehen. Pascal versuchte in mehreren Angriffen zu punkten, scheiterte jedoch an der Abwehr des kräftigen Willisauers und blieb ebenfalls punktlos.
Nach dem Pausenstand von 7:11 starteten unsere beiden Olympia-Kandidaten zur Aufholjagd. Thomas Suppiger traf mit Jonas Bossert auf seinen Kontrahent um den internationalen 74er-Startplatz. Nach ereignislosem Standkampf musste der Klinsch entscheiden. Thomas konnte im ersten Abschnitt mit einem Ausheber punkten und im zweiten Abschnitt gelang Jonas seinerseits keine Wertung. Es war ein souveräner und klarer 3:0-Sieg, welcher Thomas bestimmt auch für die im Frühling anstehenden Herausforderungen anspornt.
Ebenfalls nichts anbrennen liess Patrick Stadelmann gegen Roger Heiniger. Abgeklärt und ohne Probleme besiegte der den Willisauer nach Punkten. Der letzte Ausheber im ersten Abschnitt wurde nicht gewertet, sonst wäre auch eine technische Überlegenheit möglich gewesen. Alen Kacinari kämpfte gegen den internationalen Marco Riesen tapfer aber respektvoll. Auch wenn das Verdikt von 0:4 Mannschaftspunkten klar scheint, konnte Alen mithalten und ging keinesfalls unter.
Die beiden abschliessenden 74iger Kämpfe entschieden über Sieg oder Niederlage. Zuerst war Raphael Kaufmann an der Reihe. Im ersten Abschnitt bekundete er Mühe. Remo Fallegger vermöchte die Beinangriffe abzuwehren und gar zu kontern. Ab dem zweiten Abschnitt fand jedoch Raffi den richtigen Angriff um zu punkten und glich mit seinem 3:1 zum 16:16 Unentschieden aus. Im letzten Kampf zeigte Marco Stadelmann eine starke Leistung. Trotzdem reichte es ihm nicht gegen Andreas Dörig zu punkten, was den Willisauern den Derby-Sieg einbrachte. Der Kampf verloren die Napfringer nicht im letzten Kampf, sondern über den ganzen Match hinweg mit den 5 zu Null-Niederlagen.
Nach dem Kampf war bei den Hergiswiler die Enttäuschung nicht zu übersehen. Eine Niederlage im Derby auf eigenem Terrain, das schmerzt! Den Kampf abhacken und sich auf die bevorstehenden Kämpfe konzentrieren. Das die Devise der Hergiswiler, denn die Saison dauert noch lange. Aus Niederlagen kann man lernen und genau dies gilt es nun umzusetzen und die Erkenntnisse gewinnbringend zu verwerten. Denn am nächsten Wochenende an der Kilbi werden bereits die Freiämter als Gäste in der Steinacherhalle auflaufen.
