Sowohl Hergiswil als auch Brunnen traten ersatzgeschwächt zum ersten Meisterschaftskampf der Saison an. Hergiswil liess dabei erahnen, zu was die Mannschaft in Bestbesetzung fähig ist.
Thomas Suppiger, Werner Suppiger, Willy Graber, Raphael Kaufmann, Manuel Strupler – sie alle fehlten der Ringerriege Hergiswil am Auftaktmatch in die Mannschaftsmeisterschaft 2011. Dennoch war der Sieg der Napfringer am Samstagabend gegen Aussenseiter Brunnen nie in Gefahr. Bereits zur Pause war die Sache mehr oder weniger gelaufen. Die RRH gewann die ersten fünf Kämpfe und gestand dem Gegner nur gerade drei Zähler zu. Nach der Halbzeit waren die Hergiswiler Absenzen dann aber spürbar. Die Brunner konnten drei Kämpfe für sich entscheiden und besserten ihr Skore somit noch etwas auf.
Den Anfang des Abends machten Marco Hodel und Patrick Hürlimann. Der junge Hergiswiler bekundete mit seinem Gegner keine Probleme und gewann durch technische Überlegenheit. Der neu bei Hergiswil ringende Akos Korica, der amtierende Greco-Schweizermeister bis 84 Kg, bezwang danach den weit schwereren Roman Weiss ebenfalls in zwei Runden.
Thomas Wisler hatte danach in der Kategorie Greco bis 60 Kg gegen Patrick Dähler etwas Startschwierigkeiten. Er verlor das erste Drittel mit 0:5. Im zweiten Drittel fing er sich aber auf und gewann mit 6:0. Im entscheidenden Durchgang erkämpfte er sich ein 3:1 und somit den Sieg. Keine Probleme hatte Martin Suppiger mit Stefan Huber. Er gab zwar einen Punkt ab, gewann aber nach zwei Runden mit 4:1. Im letzten Kampf vor der Pause kam es zum Aufeinandertreffen zwischen zwei Doppellizenz-Ringern: Routinier Pascal Jungo im Dienst der RR Hergiswil, der junge Willisauer Lukas Bossert für Brunnen. Bossert zeigte bei seinem ersten NLA-Einsatz eine gute Leistung, musste sich Jungo schliesslich aber mit 1:5 und 0:2 geschlagen geben.
Nach der Pause kam es zur ersten Hergiswiler Niederlage an diesem Abend. Urs Zemp kämpfte gegen den SM-Dritten Ruedi Appert in der Kategorie Greco bis 84 Kg zwar gut, musste sich nach drei Runden jedoch geschlagen geben. Patrick Stadelmann, eben erst aus einem harten Trainingslager in der Ukraine zurückgekehrt, war seinem Gegner klar überlegen. Er bezwang Beat Schwyter in zwei sehr kurzen Runden durch technische Überlegenheit. Der junge Hergiswiler Patrick Kunz zeigte danach gegen Ivo Gisler eine gute Leistung. Das erste Drittel konnte er dank einem Punkt im letzten Moment für sich entscheiden, im zweiten nutzte sein Gegner eine kurze Unachtsamkeit aus und schulterte ihn.
Wieder keine Probleme mit seinem Gegner hatte danach Alen Kacinari. Der amtierende Schweizermeister in der Kategorie Freistil bis 74 Kg gestand Roger Gisler zwar den ersten Punkt zu, zeigte danach aber seine Klasse und gewann schliesslich mit 4:1 Mannschaftspunkten. Der junge Juli Kurmann kämpfte im letzten Kampf des Abends zwar gut, musste gegen den mehrfachen SM-Zweiten Florian Betschart aber etwas Lehrgeld bezahlen. Er verlor das erste Drittel mit 0:7. Im zweiten konnte er aber punkten und führte zwischenzeitlich gar. Dann aber punktete ihn Betschart am Boden zum 10:3 Rundensieg aus.
Damit war die bereits früh entschiedene Begegnung zu Ende. Mit dem klaren 27:15 Sieg erfüllte der Vizemeister gegen den letztjährigen Fünften seine Pflicht. RRH-Coach Hanspeter Wisler war mit der Leistung seines Teams zufrieden – wenn es diese auch noch besser werden könne. „Es harzt immer etwas zu Beginn der Saison“, sagte er nach dem Kampf. „Die Sicherheit fehlte dem einen oder anderen Ringer noch etwas.“ Doch das gehe vorbei. Und einige Ringer hätten sich bereits jetzt in ganz starker Form präsentiert. Wisler kann also zuversichtlich nach vorne schauen.
